Modulwissen reicht nicht

Womit SAP-Berater heute punkten

01.10.2009 von Hans Königes
80 Prozent des Erfolgs im Dreieck Kunde, Berater und IT-Dienstleister machen die Soft Skills aus, ist Karriereexpertin Susanne Glaser-Radtke überzeugt.

Die SAP-Welt und der SAP-Arbeitsmarkt haben sich in den letzten Jahren gravierend verändert. Die Vergänglichkeit von Logos, SAP-Termini und Partnerbegriffen hat in den vergangenen Jahren nicht nur die Druckkosten erhöht, sondern die Lernfähigkeit und -willigkeit der Anwender, der Berater, der Resource-Manager und der Vertriebsprofis immer wieder auf die Probe gestellt. Lebenslanges Lernen ist heute kein bloßes Schlagwort mehr.

Nur ein Modul zu können gefährdet den Job

"Wer in der SAP-Welt als Unternehmen oder als Freiberufler versäumt, in die eigene Employability zu investieren, kann den Anschluss schnell verlieren", warnt Susanne Glaser-Radtke, Geschäftsführerin der Hamburger GIM Gruppe. Die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, der sozialen und personalen Kompetenzen sei dabei mindestens so wichtig wie die Weiterentwicklung von Fach- und Methodenwissen.

Susanne Glaser-Radtke: 'In altersgemischten Teams können Jung und Alt mit- und voneinander lernen.'

Wer jahrelang im gleichen Umfeld arbeite, das Know-how nicht den Marktgegebenheiten und -erfordernissen anpasse und beispielsweise im SAP-Umfeld kein zweites (Modul-)Standbein aufbaue, handele "grob fahrlässig". Wer nicht mit der Zeit geht - muss mit der Zeit gehen. Glaser-Radtke zeigt sich überzeugt, dass die "globalisierte Arbeitswelt Prozesse rasant verändert und neue Organisations- und Infrastrukturen notwendig macht", so dass "eine virtuelle Führungskultur gesellschaftsfähig" werde.

Erfahrene Entwickler und Customizer gesucht

Veränderungen in der Organisation ziehen zwangsweise Neuerungen und Erweiterungen der SAP-Landschaft nach sich und fordern teils einen anderen Berater als noch vor 15 Jahren, egal ob festangestellt oder freiberuflich tätig, argumentiert Glaser-Radtke. In Zeiten von Kurzarbeit, die auch in IT-Unternehmen Einzug gehalten hat, sei es sinnvoll, die freie Zeit zu nutzen und in die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter zu investieren.

Gab es vor 15 Jahren noch einen echten Boom - eine Art Goldgräberstimmung, wie Glaser-Radtke sagt -, von dem insbesondere viele Bildungsträger in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur profitierten, so dass viele Juniorberater auf den Markt drängten, werde heute der High Potential mit fünf bis zehn Jahren Berufserfahrung gesucht. Gefragt seien Entwicklung und Customizing, und Englisch sei sowieso ein "must".

Glaser-Radtke hat jahrelang als Personalleiterin und -entwicklerin gearbeitet und sich innerhalb der GIM Gruppe den Beratungsthemen Human Resources und Veränderungs-Management verschrieben. Weitere Schwerpunkte sind die Karriereberatung, das Interims-Management sowie die Suche und Auswahl von Fach- und Führungskräften in den Bereichen IT, Schwerpunkt SAP, und Personal.

Absolventen tun sich mit Einstieg in SAP-Welt schwer

Der Jugendwahn habe nachgelassen, betont die Hamburger Managerin: "Dank des demografischen Wandels erleben wir heute eine Erfahrungsrenaissance, und in Projekten oder bei einer Festanstellung wird nicht mehr ein Alter von 35 bis maximal 40 Jahren gefordert." Andererseits falle es Young Professionals zunehmend schwerer, von der Universität in eine Festanstellung zu kommen. Was nicht zuletzt häufig daran liege, dass Praktika oder Auslandsaufenthalte fehlten und die gewünschten Soft Skills nicht umfänglich nachgewiesen werden könnten. "Altersgemischte Teams und ein Mit- und Voneinanderlernen können helfen, Barrieren zwischen Jung und Alt zu überwinden und einen wesentlichen Beitrag zum Projekterfolg zu leisten", so ihre Überzeugung.

Im Kreislauf des Personal-Managements beeinflussen sich die einzelnen Faktoren gegenseitig.

Auch wenn es mittlerweile zu den Allgemeinplätzen gehört und selbstverständlich für die Tätigkeit des Beraters sein sollte, weist sie explizit auf die typischen Skills hin, die den guten vom eher durchschnittlichen Consultant unterscheiden: "Berater zu sein bedeutet neben dem Verständnis für die Abläufe im Unternehmen und dem Erkennen des Zusammenspiels der einzelnen Prozesse insbesondere die Wahrnehmung und Umsetzung der Kundenwünsche." Unerlässlich seien eine "sehr gute Kommunikationskultur, Einfühlungsvermögen, eine hohe Integrations- und Teamfähigkeit, Kritik- und Konfliktfähigkeit, Vertrauenswürdigkeit und eine starke Flexibilität und Mobilität".

GIM

Die GIM Gruppe (www.gim-gruppe.com), IT-Dienstleister aus Hamburg und seit 15 Jahren mit den Schwerpunkten SAP-Projektgeschäft und Resource-Management am Markt vertreten, legt großen Wert auf die Passgenauigkeit zwischen Kundenanforderungen und dem Leistungsprofil des Beraters. Das persönliche Gespräch vor Projektbeginn ist Pflicht und gehört zum Qualitätsstandard. Das frühzeitige Einbinden der Berater in die Pre-Sales-Phase unterstützt die spätere Zusammenarbeit mit den Kunden.

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