Checkliste für den Datenbank-Administrator:

Zentrale Pflichten für die Dateiverwaltung

15.06.1979

Unabhängig von der Installationen einer Datenbank, meinen DB-Experten, sollte es in jeder mittleren oder größeren EDV-Installation eine zentrale Stelle geben, die für die Verwaltung aller zentralen Dateien zuständig ist. Welche Aufgaben diese Stelle, die mit einem Datenbank-Administrator besetzt sein sollte, wahrzunehmen hat, kann mit Hilfe der folgenden Checkliste überprüft werden, die Infosoft Trading Company Ltd. zusammengestellt hat:

1. Ausarbeitung von Richtlinien für die Vergabe von Feldnamen, Inhalts- und Formatbeschreibungen sowie die laufende Überwachung der Einhaltung der erarbeiteten Richtlinien.

2. Führen eines Verwendungsnachweises für alle Felder in den einzelnen zentralen

Dateien im Sinne einer zentralen Cross-Reference.

3. Koordination aller Satzstrukturen beziehungsweise Satzaufbauten beziehungsweise Dateiaufbauten, so daß alle Organisatoren beziehungsweise Programmierer den Satzaufbau bestimmter Dateien lediglich von einer zentral geführten Bibliothek abrufen müssen. Diese Aufgabe sollte auch die Genehmigung zur Anlage neuer Satzaufbauten in bestehende oder neue Dateien mit beinhalten.

4. Überwachung und gegebenenfalls die Einführung einer Datei-Modul-Cross- Reference.

5. Überwachung und gegebenenfalls die Einführung einer Datei-Programm-Cross-Reference.

6. Überwachung und gegebenenfalls die Einführung einer Programm-Modul-Cross-Reference.

7. Überwachung der Einhaltung der Sicherungsprinzipien für alle zentralen Dateien in Form von Stichproben.

8. Überwachung der Einhaltung der Auslagerungsmaßnahmen für alle auszulagernden zentralen Dateien in Form von Stichproben.

9. Aufbau eines Abfragesystems für alle Teilkomplexe der Datenorganisation für alle Organisatoren und Programmierer auf ständig aktueller Basis.

10. Überwachen der Mengengerüste aller zentralen Dateien.

11. Überwachung der Blokungsfaktoren inklusive der Untersuchung optimaler Blokungsfaktoren für wichtige Anwendungssysteme beziehungsweise laufzeitintensive Anwendungen.

12. Verwaltung der Zugriffsroutinen für alle zentralen Dateien (gegebenenfalls auch mit Programmerstellung und Programmpflege dieser Routinen).

13. Mitbestimmung bei der Datenorganisation für neue zentrale Dateien mit folgenden Unteraufgaben:

- Aussagen zur Aggregation, das heißt welche Datenfelder gehören zu welchen Datensätzen,

- Aussagen zur Zugriffsstruktur, das heißt mit welchen Schüsseln wird der Zugriff auf einen Satz ermöglicht und zugelassen,

- Aussagen zur Speicherungsform,

- Vermeidung von Datenredundanz.

14. Anwenderberatung in allen Fragen der Datenorganisation.

15. Performanceuntersuchungen, da im Laufe der Zeit die physischen Datenstrukturen nicht mehr mit den logischen Datenstrukturen übereinstimmen müssen beziehungsweise können.

16. Untersuchungen hinsichtlich des Leistungsverhaltens, das heißt speziell das Einhalten von Antwortzeiten in bezug auf den Teil, der das Wiederauffinden der Daten zum Inhalt hat.

17. Ausarbeitung von Standardprozeduren bei Nichtauffindbarkeit von Datensätzen.

18. Gezielte Optimierung der Datenorganisation.

19. Kritische Stellungnahme zu allen Datenorgnisationskonzepten bis hin zur eventuellen Genehmigung von Konzepten aus fachlicher Sicht (datentechnisch).

Quelle: EDV-Chek, Vertrieb über Infosoft, Talblik 9, 8502 Weiherhof bei Nürnberg.