VW strukturiert Konzern-IT um

13.10.2004

Mühleck: Die Struktur haben wir konzernweit verabschiedet, wir sind jedoch die Ersten die sie bereits umgesetzt haben. Bei Volkswagen ist sie in Vorbereitung. Sowohl die Fach- als auch die IT-Kompetenz-Cluster werden wir künftig konzernweit vernetzen. Daneben sollen auch die Bereiche Anwendungs- und Infrastruktur-Management horizontal aufgebaut werden.

CW: Welche IT-Bereiche werden zentral, welche dezentral organisiert und verantwortet?

Mühleck: Wir haben immer versucht, hier eine gesunde Balance zu finden. So ist beispielsweise Volkswagen der einzige Autohersteller, der seine verschiedenen Marken und Bereiche weltweit mit einer Stückliste bedient. Die haben wir jedoch nicht zentralisiert. Anstatt einen Stücklisten-Riesen mit schlechter Performance aus ihr zu machen, ist sie immer ein Teil der lokalen Systeme. Derzeit arbeiten wir in dem Projekt "TI Synchro" an der Einführung einer neuen, regelbasierenden Stückliste. Sie erlaubt einzelnen Abteilungen, ihre jeweils spezifische Sicht abzuleiten.

Wir wollen also keine stupide Zentralisierung und Einheitslösungen, die dann nicht für einzelne Märkte, Marken oder Regionen passen. Andererseits möchten wir vermeiden, dass jeder macht was ihm passt. Es geht also darum, zentral gemeinsame Leitlinien und Entscheidungen zu verabschieden und diese dezentral umzusetzen.

CW: Welches Gremium berät über die zentralen Strategien und Entscheidungen?

Mühleck: Wir sind einer der ganz wenigen Automobilhersteller, der neben einem Vorstandsausschuss für Produkte und Investitionen auch einen für IT und Prozesse hat. Dort werden die Leitplanken im Konzern gesetzt, an denen sich die Marken und Regionen ausrichten. Sehr hilfreich war das Gremium beispielsweise für die Entscheidung, in China den Konzernstandard einzuführen, weil dort mehrere Marken und alle Fachbereiche mitwirken mussten.