Businessplan-Wettbewerbe - Gründen um jeden Preis?

24.01.2002

fürstlich mit einem Millionenbetrag aus dem Stadtsäckel entlohnt. Netter Nebeneffekt ist für die Beratungsprofis noch, dass man auf den Wettbewerben nahe an den zukünftigen Trends sitzt, um zu sehen, was es an neuen Ideen gibt und wo sich die Berater selbst positionieren müssen. Für die Großkunden kann man auch gleich schauen, wer für eine Beteiligung interessant sein könnte.

Gegenüber den großen, nationalen Wettbewerben, besitzen die lokalen wie Dortmunds start2grow Vorteile, da sie in ihrer Region etwas Besonderes darstellen und entsprechend Resonanz und Engagement finden. Das Rundum-Konzept, die kleine und überschaubare Szene, die kurzen Wege zu den Verantwortlichen gleichen hier die Problematik aus, dass man – allem städtischen Marketing zum Trotz – nun einmal nicht gerade im Zentrum der Neuen Wirtschaft steht. Dennoch bleibt es ein Spagat zwischen Internationalisierung und Regionalisierung.

Unbestritten ist der Imagegewinn: Die Wettbewerbe tragen dazu bei, dass man auch überregional bemerkt, "dass sich in Dortmund etwas tut", so Udo Mager, Leiter des dortmund-project. Nur was? Während sich die etablierten Wettbewerbe inzwischen in neuer Bescheidenheit üben und statt Marketing-Ideen wieder mehr das fundierte technische Know-how schätzen, fällt man bei den später initiierten Gründerveranstaltungen in der Provinz offensichtlich noch immer auf die Sprücheklopfer herein.

So wetteiferten die Preisträger beim ersten "start2grow"-Wettbewerb 2001 in Dortmund mit den abgegriffensten Geschäftsideen. Die Uhren schienen dabei zwei Jahre zurückgedreht zu sein: Von One2One über Internet-Rabattmarken bis hin zu Gastronomie-Portalen wurde keine bereits einmal gescheiterte Idee ausgelassen. Allgemeines Marketing-Bla herrschte vor. Beispiel I-Pace, auf Platz 4 gelandet: "Etablierung eines Direktvermarktungskanals für Impulskauf auf der Grundlage von Permission-Marketing und Mobilfunk. Akquirierung von zeitsensiblen Angeboten auf der Angebotsseite und Vermittlung auf der Basis von Kundenprofilen via Push-Verfahren."

Was ist Ihre Meinung zu diesem Thema? In unserem Startup-Forum können Sie diese mitteilen, eigene Erfahrungen schildern oder mit anderen Lesern über die Zukunft der Startup-Branche diskutieren.