Smac: Starthilfe für das mobile Business

12.02.2002

CW: Smac ging Mitte vergangenen Jahres an den Markt, also zu einem Zeitpunkt, als die Börsen dramatische Kurseinbrüche erlebten und der Gründerboom bereits sein Ende genommen hatte? Lief da etwas anders als geplant oder sehen Sie auch Vorteile in der späten Geburt?

Ulmer: Hier muss man differenzieren. Wir sind Frühphasenfinanzierer, daher ist es für uns ist es nicht relevant, ob ein neugegründetes Unternehmen in den nächsten zwei Jahren an die Börse geht. Wenn das Geschäftsmodell stimmt und die Unternehmen eine entsprechende Qualität mitbringen, dann werden die Firmen im Mobile-Data-Business eine starke Wertsteigerung haben - ob sie dann an die Börse gehen oder nicht, ist für uns nicht entscheidend. Ein Vorteil ist, das die Companies selbst realistischer geworden sind, also nicht nur das schnelle Geld suchen. Sicher, das brauchen sie, aber sie wissen, das allein reicht nicht aus - es geht jetzt wieder um Qualität und Unterstützung.

Nebenbei ist der Wettbewerb für uns überschaubarer geworden, die Spreu hat sich da vom Weizen getrennt. Das kommt uns entgegen - mit dem kleinen Nachteil, dass es eine kleine Delle in der Gründerszene gibt, da das Dotcom im Namen nicht mehr ausreicht. Aber vielleicht sind nun genauso viele gute Startups unterwegs wie vor dem Gründerboom auch.

Wir befinden uns auf der Schwelle zum Mobile-Data-Business, ein Segment, in dem wir natürlich unsere Services und unsere Positionierung besser rüberbringen können. Vor ein oder zwei Jahren hätte keiner daran gedacht, den Startups auch Services anzubieten. Die VCs hatten auch keine Zeit, inhaltlich mit den Firmen zu arbeiten. Sie mussten in einer Woche den Abschluss machen, sonst kam ihnen ein anderes VC zuvor. Wir dagegen nehmen uns zwei bis drei Monate Zeit, auch die Startups möchten erst verstehen, was wir ihnen anbieten können.

CW: Was haben Sie für Exit-Strategien, wie kommen Sie zu Ihren Profit?

Ulmer: Dazu muss man zunächst erklären, wie wir bezahlt werden: Wir nehmen für unser Cash Anteile und wir nehmen für unsere Services Anteile. Das heißt, wir ziehen für unsere Beratung und andere Dienstleistungen nicht das Kapital hinten wieder heraus, das wir vorne hereingesteckt haben. Ich denke, dieses Modell wird auch verstanden. Ebenso, dass unser Share-Anteil dafür höher sein muss, als bei einer normalen VC-Finanzierung. Um genau zu sein, handelt es sich hier um ein Verhältnis von zirka 50:50. Dennoch sichern wir uns nur eine Minderheitsbeteiligung, also einen Anteil zwischen 20 und 40 Prozent am Unternehmen, das heißt, der Unternehmen bleibt der Unternehmer.