Wenn Windows lahmt

Auslagerungsdatei kontrollieren und zurück auf die SSD verschieben

09.06.2024
Von 
Arne Arnold arbeitet seit über 15 Jahren bei der PC-WELT als Redakteur in den Bereichen Software und Internet. Sein Schwerpunkt liegt auf dem Thema Sicherheit für Endanwender bei PC und Mobil-Geräten.
Windows nutzt eine Auslagerungsdatei zur Erweiterung das Arbeitsspeichers. Wurde diese aufgrund Platzmangel auf eine langsame HDD verschoben, ist es ratsam, sie wieder auf eine vorhandene SSD zu verlagern.
Foto: rafapress - shutterstock.com

Windows erweitert und verwaltet den Arbeitsspeicher des Rechners mithilfe einer Auslagerungsdatei. Diese Datei heißt pagefile.sys. Sie enthält Daten, die vorübergehend aus dem Arbeitsspeicher ausgelagert und später wieder zurückgeholt werden. Unter anderem aus diesem Grund befindet sich die pagefile.sys standardmäßig auf der Systempartition (meistens Laufwerk C:), da sich diese in der Regel auf einem schnellen SSD-Laufwerk befindet.

Achtung: Windows erkennt automatisch, wenn der Speicherplatz auf dem Systemlaufwerk knapp wird und reagiert, indem es die Datei pagefile.sys auf eine Partition mit mehr Platz verschiebt, sofern eine solche vorhanden ist. Bei vielen etwas älteren PCs ist neben dem SSD-Laufwerk tatsächlich noch eine klassische Festplatte (HDD) vorhanden, die oftmals deutlich mehr Speicherplatz bietet.

Weil laufend die Festplatte rattert, haben wir uns auf die Suche nach dem Grund dafür gemacht. Gefunden haben wir die Auslagerungsdatei pagefile.sys, die Windows automatisch auf die HDD verschoben hatte.
Weil laufend die Festplatte rattert, haben wir uns auf die Suche nach dem Grund dafür gemacht. Gefunden haben wir die Auslagerungsdatei pagefile.sys, die Windows automatisch auf die HDD verschoben hatte.

Windows arbeitet aber spürbar langsamer, wenn die Auslagerungsdatei auf einer im Vergleich zur SSD langsamen HDD liegt. Außerdem stört in vielen Fällen das ständige Rattern der Schreib-/Leseköpfe der HDD. Sobald Sie auf der Systempartition wieder genügend Platz geschaffen haben (hier eine Anleitung zum Aufräumen), sollten Sie die Auslagerungsdatei wieder auf C: legen. Windows macht das nämlich nicht automatisch.

Auslagerungsdatei verschieben: Das geht über "Windows-Icon -› Eigenschaften -› System -› Info -› Erweiterte Systemeinstellungen". Es öffnet sich ein neues Fenster mit dem Reiter "Erweitert", wo man unter "Leistung" auf den Button "Einstellungen" klickt. Jetzt öffnet sich wieder ein neues Fenster, in dem Sie auf den Reiter "Erweitert" und dann auf "Ändern" klicken. Nun bekommen Sie eine Übersicht über alle Laufwerke und dazu, auf welchem sich die Auslagerungsdatei gerade befindet.

Die Einstellungen zur Auslagerungsdatei pagefile.sys verstecken sich in einem Unter-Untermenü. Windows nennt die Datei auch „Virtuellen Arbeitsspeicher“.
Die Einstellungen zur Auslagerungsdatei pagefile.sys verstecken sich in einem Unter-Untermenü. Windows nennt die Datei auch „Virtuellen Arbeitsspeicher“.

Liegt sie nicht auf dem schnellen SSD-Laufwerk, müssen Sie handeln. Entfernen Sie das Häkchen vor "Dateigröße für alle Laufwerke automatisch verwalten". Klicken Sie danach auf das Laufwerk auf der SSD und wählen Sie "Größe wird vom System verwaltet -› Festlegen". Die Auslagerungsdatei auf der langsamen Festplatte klicken Sie bitte ebenfalls an und wählen "Keine Auslagerungsdatei -› Festlegen".

In der Folge können Sie wieder das Häkchen vor "Dateigröße für alle Laufwerke automatisch verwalten" setzen. Sie können das Häkchen nach der Änderung wieder entfernen. Nach einem Klick auf "Ok" müssen Sie Windows neu starten, damit die Änderungen wirksam werden. Nach dem Neustart von Windows lohnt es sich, die Einstellungen für die Auslagerungsdatei erneut zu öffnen und zu überprüfen, ob die Änderungen übernommen wurden.

(PC-Welt)