M2M-Kommunikation ist die Grundlage für zahlreiche neue Produkte, Services und Geschäftsfelder in nahezu allen Leitindustrien. Von der Optimierung im Logistik-Bereich über Wartungs- und Entertainment Services für die Automobilindustrie bis zur digitalen Fernüberwachung von chronisch Kranken oder das vernetzte Haus. Besonders fünf Trends werden den M2M-Markt im Jahr 2016 und darüber hinaus prägen:
Vom Back-Office zum Kunden: In der Vergangenheit wurde M2M-Kommunikation häufig eingesetzt, um interne Prozesse zu optimieren. Nun aber entwickeln Unternehmen ihre Strategie weiter: Sie nutzen die Technologie als Basis für innovative, Kundenlösungen sowie Produkte und Services, die zusätzliche Umsätze generieren. Im Vodafone M2M Report 2015 gaben bereits 66 Prozent der Anwender an, dass externe Zielgruppen im Mittelpunkt ihrer M2M-Strategie stehen. Damit wandert die M2M-Kommunikation aus der IT-Abteilung ins gesamte Unternehmen. 2016 werden mehr als 30 Prozent der Firmen ihre M2M-Projekte als unternehmensübergreifende Innovationsprojekte und nicht mehr als reine IT-Projekte vorantreiben.
- AdhereTech: Tabletten schon eingenommen?
Als zwei von zehn interessanten IoT-Startups hat Computerwoche die folgenden beiden Beispiele vorgestellt. AdhereTech ist eine smarte Pillendose, die den Patienten darauf hinweist, seine Tabletten einzunehmen. - Chui als sicherer Türöffner
Chui soll über Gesichtserkennung die „weltweit intelligenteste Türklingel“ sein. - Nicht verwandt: Chui Motorcycle Trackers
Aus einer Serie von Motorrad-Diebstählen in Kenia ist die Idee entstanden, einen GPS-Service für verloren gegangene Maschinen und Flottenmanagement aufzubauen. Das Chui in Chui Motorcycle Trackers ist nicht Chinesisch, sondern Swahili und bedeutet Leopard, zugleich Wappentier der Firma. - Wo ist Lilly?
Unter dem Namen „Wo ist Lilly?“ entwickelt und vertreibt ein junges Berliner Unternehmen GPS-Tracker für Kinder, Katzen und Hunde. Ähnliche Produkte werden auf der Alm auch für frei weidende Kühe eingesetzt. - Au Back, die Klingen gehen aus!
Ob „Mann“ morgens vor dem Spiegel tatsächlich die Sorge hat, dass er sich anderntags nicht mehr nassrasieren kann, sei dahingestellt. Aber mit dieser Box hat Gilette eine M2M-Lösung entwickelt, welche die Nachbestellung auf Knopfdruck ermöglicht. - Yoints statt der alten Rabattmarken
Das Hamburger Startup Yoints ermöglicht es Geschäften, dass die Kunden über die eigenen yBeacons am Ladeneingang schon mit Bonuspunkten belohnt werden, ebenso auch an der Kasse. Kommen genügend Treuepunkte zusammen, können die fleißigen Käufer dann mit Prämien belohnt werden. Praktisch ist das eine Art Rabattmarken 4.0. - Toshiba-Idee für Public Displays
Von der personalisierten Kundenansprache träumen heute viele Handelshäuser und ihre IT-Partner. Nicht zuletzt deshalb hat Facebook gerade die Nutzungsbedingungen geändert hat, heißt es. Hersteller von Public Displays arbeiten seit langem an entsprechenden Digital-Signage-Lösungen für Einkaufszentren, Bahnhöfe und Flughäfen etwa. Noch in der Findungsphase findet sich diese von Toshiba mit Sonys TransferJet für den Informations- und Datenaustausch auf kurze Entfernungen. - Seidensticker-Hemden aus dem Automaten
Selbst eine Traditionsmarke wie Seidensticker geht mit der Zeit und bietet die Herrenhemden über Automaten an, die über M2M zentral den Füllstand anzeigen. Mehr und mehr Automatenaufsteller setzen auf diese Technologie, weil das Abfahren und Aufschließen jeder einzelnen Verkaufsbox weit teurer ist. - Datenbrillen zum Wohle der Patienten
Medizintechnik und Gesundheit sind das absatz- und umsatzstärkste Segment für Wearables. In der Radio-Onkologie des Universitätsspitals Zürich setzt man für die Atem-Selbstkontrolle der Patienten im CT auf die Moverio BT-100 genannte Datenbrille von Epson. - Entwicklerplattform Apple Watch
Smartwatches wie Apple Watch bieten Entwicklern viele Möglichkeiten für eigene Geschäftsideen, nicht nur im viel zitierten Bereich Fitness. - Samsung verspricht massive Fördermittel
Samsung-CEO BK Yoon hat auf der CES 2015 Anfang Januar 100 Millionen Dollar an Fördermitteln für Entwickler in Aussicht gestellt. „Denn nur zusammen können wir die Zukunft des Internets der Dinge gestalten“, so Yoon. Besonders gefördert werden sollen Technologie-Startups, wie sie die Deutsche Telekom übrigens über fünf Jahre mit 500 Millionen Euro den Steigbügel halten will. - Intel Make it Wearable
Rund um die eigene Edison-Plattform hat Intel 2014 einen mit 500.000 Dollar dotierten Wettbewerb für interessante Wearable-Ideen ausgeschrieben. In den zehn Finalistenteams waren auch mehrere Deutsche. - Die Drohne Nixie hat bei Intel gewonnen
Die 500.000 Dollar aus dem Intel-Wettbewerb „Make it Wearable“ hat das US-Team Nixie mit dieser handlichen Drohne als erste tragbare Kamera gewonnen, die fliegen kann. Dabei gab es auch andere gute Ideen. Einen smarten Handschuh mit integrierten Sensoren, Scanner und Display hatte zum Beispiel das Team ProGlove aus München ins Rennen geschickt.
Komplexität und Rendite steigen: Immer mehr Unternehmen verbinden ihre M2M-Anwendungen mit Big-Data-Analytics und Cloud-Plattformen. Galt die Datenanalyse bei M2M-Projekten bislang häufig als ein "Nice-to-Have", wird sie in den kommenden Jahr Bestandteil nahezu jeder umfassenden M2M-Lösung werden. Damit steigt auch die zu erwartende Rendite der Anwendungen, wie unser M2M Report zeigt: Demnach erzielen 83 Prozent der Unternehmen mit komplexen Lösungen einen deutlichen Return-on-Investment, bei einfachen Lösungen sind es nur 43 Prozent. Anbieter von M2M-Technologien müssen dieser zunehmenden Komplexität mit ihrem Angebot Rechnung tragen, um im Wettbewerb zu bestehen.
M2M stärker im Handel und Marketing: 2015 stieg die Nutzung von M2M-Kommunikation im Einzelhandel um 88 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Signal ist eindeutig: Handel und Marketing haben das enorme Potenzial dieser Technologie erkannt. Mit Hilfe von M2M-Technologie können Händler ihren Kunden ein personalisiertes Einkaufserlebnis bieten, digitale Bezahlmethoden attraktiver machen und mit digitalen, dynamischen Preis- und Produktschildern die Kunden umfassender und gezielter ansprechen. Gleichzeitig können Händler ihre internen Prozesse effizienter gestalten. M2M-Anwendungen, die zu einem besseren Kundenerlebnis führen, werden 2016 in zahlreichen Branchen zum Mainstream.
Klarer Fokus und höherer Nutzen: Aufgrund des Hypes um das Internet der Dinge wurden in der Vergangenheit auch Dinge vernetzt, ohne einen Mehrwert zu bieten. Mit steigender Marktreife werden M2M-Anwendungen mit geringem Nutzen vom Markt verschwinden. Anbieter und Dienstleister werden sich auf die Lösungen konzentrieren, die echten Mehrwert schaffen: Dazu gehören unter anderem Smart Metering und Energiedatenmanagement, Gesundheitsanwendungen wie die Betreuung chronisch Kranker aus der Ferne, sowie Flottenmanagement- und -Connected-Car-Lösungen.
Stärkere Integration durch Daten: M2M-Anwendungen werden zukünftig immer häufiger fester Bestandteil der Unternehmensinfrastruktur für das Tagesgeschäft. Beispielsweise können Firmen Tracking-Daten aus dem Flottenmanagement in ihre CRM-Systeme einfließen lassen. Diese Integration ermöglicht es Unternehmen ihren Kunden immer umfassendere Lösungen auf M2M-Basis anzubieten. Unterstützt wird diese Entwicklung durch die Bereitstellung zusätzlicher Daten aus anderen Branchen sowie bessere technische Schnittstellen.