Inmarsat schaltet Web-Satelliten ein

08.12.2005
Europäischen Nutzern stehen ab sofort Sprach- und Datendienste mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 492 Kbit/s via Orbit zur Verfügung.

Der in London ansässige Satellitennetz-Betreiber hat die ersten Dienste des lang erwarteten und rund 1,5 Milliarden Dollar teuren Vorhabens "Broadband Global Area Network" (BGAN) gestartet. Das Unternehmen, das bereits seit 1979 als länderübergreifende Organisation der weltweiten Schifffahrt Kommunikationsdienste zur Verfügung stellt, arbeitet schon seit sechs Jahren an dem Projekt. Im März und November dieses Jahres wurden zwei der bislang größten kommerziellen Kommunikationssatelliten in den Orbit geschickt. Der erste wurde nun für Nutzer in Europa, dem Mittleren Osten, Afrika und Asien freigeschaltet. Der zweite Himmelstrabant startet seinen Dienst im zweiten Quartal 2006 für Kunden in Nord- und Südamerika. Damit leuchten die beiden Satelliten rund 85 Prozent der weltweiten Landmassen ab und können 98 Prozent der Weltbevölkerung mit Kommunikationsdiensten versorgen.

In der Pilotphase haben Organisationen wie die Vereinten Nationen und das Rote Kreuz sowie einige Ölförder-Unternehmen den Dienst getestet. Sie können mit einer Geschwindigkeit von bis zu 492 Kbit/s auf das Internet zugreifen und Daten übermitteln sowie telefonieren. Damit verdoppelt Inmarsat die Transferrate gegenüber bislang verfügbaren Satellitendiensten. Für den Zugriff sind spezielle Terminals erforderlich, die deutlich kleiner, allerdings auch teurer als Notebooks sind. Sie kosten zwischen 1500 und 3500 Dollar. (jha)