Integrationsplattform Bridge

Kyndryl verstärkt seine Infrastrukturdienste

16.05.2024
Von 
Michael Cooney ist Senior Editor bei der amerikanischen Schwesterpublikation Network World.
Kyndryl nutzt KI, um seine Integrationsdienste für On-Premises- und Cloud-Umgebungen zu erweitern und ergänzt damit sein Serviceangebot in den Bereichen Sicherheit, Mainframe-Modernisierung und AI Readiness.
Ursprünglich für eigenen Zwecke entwickelt, erfreut sich die Intergrationsplattform Kyndryl Bridge auch bei Kunden wachsender Beliebtheit - und wird stetig ausgebaut.
Ursprünglich für eigenen Zwecke entwickelt, erfreut sich die Intergrationsplattform Kyndryl Bridge auch bei Kunden wachsender Beliebtheit - und wird stetig ausgebaut.
Foto: Kyndryl

Bridge ist eines der wichtigsten Dienstleistungsangebote von Kyndryl, zu denen auch Beratungs-, Hybrid-Cloud-, Security- und Application-Services gehören. Die Plattform integriert Management-, Observability- sowie Automatisierungs-Tools und nutzt KI und maschinelles Lernen, um die gesammelten Daten zu analysieren und den IT-Operations-Teams die Informationen zur Verfügung zu stellen, die sie benötigen, um die Systeme mit maximaler Leistung zu betreiben, erklärt Antoine Shagoury, CTO von Kyndryl. Mit Kyndryl Bridge könnten Kunden die Komplexität reduzieren und umsetzbare Erkenntnisse gewinnen, um bessere Geschäftsergebnisse zu verstehen, vorherzusagen und zu handeln.

"Bridge ist inzwischen so ausgereift, dass die Kunden es als ein digitales Betriebssystem betrachten können, das für jedes Unternehmen individuell angepasst werden kann, um unsere Dienste zu integrieren, ihre Daten zu verwalten und Erkenntnisse oder Muster zu gewinnen, die sie benötigen, um hocheffizient zu arbeiten", so Shagoury. Was Kyndryl so einzigartig mache, sei die Art und Weise, wie es organisatorische Informationen, Systeme, Anwendungen und vieles mehr miteinander verknüpfe. Dieser Ansatz ermögliche eine Personalisierung, den Zugang zu dieser Wissensdatenbank und die Bereitstellung von Lösungen, die zur Steigerung der betrieblichen Effizienz beitragen", so der Technikchef.

Intern und bei Kunden erfolgreich

Den jüngsten Ergebnissen zufolge, scheint Kyndryl auch intern mit dem Konzept Erfolg zu haben. "Die Initiative von Kyndryl zur Automatisierung der Servicebereitstellung durch Kyndryl Bridge hat zu jährlichen Einsparungen in Höhe von 575 Millionen Dollar geführt und damit das gesteckte Ziel um 25 Millionen Dollar übertroffen", heißt es in einer IDC-Link-Notiz von Jason Bremner, Research Vice President, IDC Worldwide Services, zu den Ergebnissen der Company im vierten Geschäftsquartal 2024.

Über Kyndryl Bridge habe das Unternehmen in den letzten Jahren mehr als 190 neue Dienste eingeführt, so Bremner weiter. Kyndryl Bridge verschaffe den Kunden außerdem Produktivitätsvorteile in Höhe von fast 2 Milliarden Dollar pro Jahr, da größere Zwischenfälle und geplante Wartungskosten vermieden würden.

Dem IDC-Analysten zufolge nutzen inzwischen mehr als 1.200 Kunden Kyndryl Bridge, darunter etwa 450 neue Kunden im letzten Quartal. Für Bremner ist dies ein klares Zeichen für die Skalierbarkeit der Plattform - von der wiederum auch die Kunden profitieren würden. "Mit mehr Kunden und Diensten auf der Plattform könne Kyndryl Bridge über den erweiterten operativen Datensatz mehr Einblicke generieren und den Kunden damit mehr Einsparungen ermöglichen, schreibt er.

AI-Readiness-Services in Vorbereitung

Kyndryl-CTO Shagoury zufolge konzentriert sich das Unternehmen aktuell darauf, Bridge in einer Reihe von Bereichen weiterzuentwickeln. Dazu gehören Optionen, die den Kunden helfen, die Infrastruktur, die vertrauenswürdige Datenbasis und die Modelle aufzubauen, die sie benötigen, um die Vorteile von KI zu nutzen, so Shagoury.

Zu den neuen Angeboten zählen zudem Frameworks für den Betrieb von maschinellem Lernen und großen Sprachmodellen (LLM) sowie die Data and AI Console von Kyndryl, die eine einheitliche Sicht auf die Daten der Kunden schafft, um bessere Einblicke zu erhalten und den Einsatz von KI zu ermöglichen, so das Unternehmen.

"Wir sehen uns KI-Dienste an, die stärker auf das individuelle Kundengeschäft, ihre Semantik und ihren Kontext zugeschnitten sind, und wie Kunden unsere Betriebsumgebungen als Dienste abfragen können", erläutert Shagoury. Auf diese Weise seien sie in der Lage, Lösungen abzufragen oder umzusetzen, um die von uns bereitgestellten Dienste zu verbessern.

Mehr Optionen für die Mainframe-Modernisierung

KI soll auch die Angebote von Kyndryl zur Mainframe-Modernisierung beeinflussen. Der Managed-Infrastructure-Services-Anbieter deckt dabei alle Optionen ab: Die Kunden können ihre Daten auf dem Mainframe behalten, sie auslagern oder eine Mischung aus beidem schaffen.

"Die nächste Generation der Managed-Service-Delivery-Funktionen für Mainframes von Kyndryl wird auf KI-Technologien aufbauen, um die von Kyndryl Bridge gesteuerten Mainframe-Dienste zu beschleunigen", kündigt das Unternehmen an. "Die neuen Technologien in Kombination mit der Mainframe-Expertise von Kyndryl und den betrieblichen Erkenntnissen von Kyndryl Bridge werden Unternehmen dabei helfen, ihre Mainframe-Workloads zu modernisieren, sie in die Cloud zu integrieren oder sie von der Plattform in eine Hybrid-Cloud zu verlagern.

"Für Mainframe-Kunden schauen wir uns an, wie sie ihre Software verteilen und wie sie ihre Arbeitslasten verwalten, damit sie nahtlos in ihr Unternehmen integriert werden können", erklärt Kyndryl-CTO Shagoury. "Auch hier gibt es einen enormen Zuwachs an KI-Tools bei vielen Mainframe-Partnern, einschließlich unserer Muttergesellschaft IBM, um Code-Optimierungen und Code-Migrationen zu verbessern und die Portabilität zu erhöhen, um sie Cloud-fähiger oder Cloud-native zu machen."

IT-Sicherheitsallianzen und mehr

Im Bereich IT-Sicherheit wird Kyndryl nach eigenen Angaben weiterhin mit wichtigen Akteuren zusammenarbeiten, um eine Vielzahl von Security Services anzubieten. Zu den derzeitigen Partnern gehören Cisco, Fortinet, Microsoft und Nokia.

Zudem hat Kyndryl vor kurzem eine Vereinbarung getroffen, um die IT-Sicherheitsprodukte und -dienste von Palo Alto in seine eigenen Managed Security Services zu integrieren. Diese umfassen Security Monitoring, Incidence Response und Threat Intelligence. Palo Alto bietet eine breite Palette von IT-Sicherheitsangeboten, darunter eine Reihe von Firewalls der nächsten Generation, die Security-Plattform Prisma Cloud für Cloud-basierte Anwendungen und Workloads, Endpunktsicherheit und Unterstützung bei der Betriebsautomatisierung.

In den kommenden Monaten soll Kyndryl Bridge zudem in der Lage sein, Daten aus dem IT-Systembetrieb zu integrieren und zu visualisieren sowie Analysen durchzuführen, um die Lieferkette von Hardware, Software und anderen Drittanbietern und Subunternehmern der Kunden zu verfolgen. Diese Funktionen sollen Unternehmen dabei helfen, lokale gesetzliche Anforderungen zu erfüllen, so das Unternehmen.

Aber auch in anderen Bereichen schließt Kyndryl fleißig Partnerschaften ab, um seine Bandbreite zu erweitern. Bremner zufolge kündigte das IBM-Spinoff im Laufe des vierten Quartals neue oder erweiterte Allianzen mit Google Cloud im Bereich der generativen KI (GenAI) an, mit Hewlett Packard Enterprise im Bereich Private 5G, mit Veeam im Bereich Cyber-Resilienz und Datensicherheit und mit Cloudflare im Bereich Cloud-Konnektivität und Netzwerksicherheit. "Die Allianzen erweitern die Fähigkeiten von Kyndryl in den Bereichen Anwendungen, Daten & KI, Sicherheit & Ausfallsicherheit, Netzwerke & Edge und Cloud Services", so der IDC-Analyst. (mb)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der US-Schwesterpublikation Network World.