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Microsoft setzt sich im ERP-Markt ehrgeizige Ziele

12.07.2004

Microsoft Business Solutions (MBS), die ERP-Sparte des Softwarekonzerns, will sich zum globalen Marktführer im Segment für betriebswirtschaftliche Standardsoftware mausern. Diese Devise gaben MBS-Chef Douglas Burgum sowie der COO der Geschäftseinheit, Orlando Ayala, auf der Microsoft Worldwide Partner Conference in Toronto aus.

Dabei helfen sollen die Partnerfirmen, die Ayala in einer enthusiastischen Rede auf ihre zukünftigen Aufgaben einschwor. Seine Ziele für das Anfang dieses Monats begonnene Geschäftsjahr 2005 formulierte der Vertriebsprofi recht konkret: 15.300 Neukunden weltweit und Einnahmen in Höhe von 787 Millionen Dollar. Den ERP-Strategen der Redmonder stehen für dieses Fiskaljahr 850 Millionen Dollar zur Verfügung, die in Entwicklung, Kundenansprache und Partnerpflege gesteckt werden sollen.

Wachsen will Microsoft auch zu Lasten der Konkurrenz. Wie auf Veranstaltungen dieser Art üblich, sparte der Hersteller nicht mit Seitenhieben auf den Wettbewerb. "SAP, Peoplesoft und Oracle wollen ihren Kunden komplexe Produkte verkaufen und Dienstleistungen, die sie nicht brauchen", so Ayala. Sein Unternehmen dagegen investiere so viel in die Entwicklung, um Firmen zu helfen, mit dem Einsatz der Microsoft-Systeme Geld zu sparen. Als Beweis präsentierte er den Kunden Great Lakes Power, der seine IT-Kosten durch den Austausch von R/3 gegen Microsoft-Produkte drastisch gesenkt haben will (von 700.000 auf 300.000 Dollar jährlich).

Bedienen will Microsoft drei Kundensegmente: kleine Unternehmen, mittelständische Betriebe sowie Abteilungen, Geschäftseinheiten oder Standorte großer Firmen. Ausgespart werde das Highend, gab Burgum zu verstehen - damit meinte er Großkonzerne vom Schlage DaimlerChrysler. Recht zugeknöpft wirkten die Manager beim Thema "Project Green", dem Codenamen für ein neues, .NET-basierendes ERP-System. Dieses Produkt wird sich verspäten, unter anderem weil es auf Funktionen der nächsten Windows-Generation "Longhorn" angewiesen ist, die ebenfalls nicht planmäßig auf den Markt kommen wird. (fn)