Um Bekannten und Verwandten Fotos zuzuschicken, nutzten auch die meisten Apple-Fans meist soziale Medien oder Whatsapp. Dabei ist in Apples Fotosammlung eine Veröffentlichungsfunktion integriert, die oft unterschätzt wird – "Geteilte Alben".
"Geteilte Alben" sind eine altbekannte Funktion von Apples Fotoverwalter Fotos, sie wurde aber laufend weiter verbessert und bietet einige interessante Optionen. Im Unterschied zu anderen Diensten unterstützen sie etwa auch Live-Fotos nativ. Das Teilen eines Albums ist sehr einfach, man muss die Option allerdings aktiviert haben bzw. zuerst über die Einstellungen aktivieren: In iOS über die Einstellungen, auf dem Mac über die Fotos-Einstellung iCloud. Dann kann man ein geteiltes Album erstellen und mit Fotos befüllen. Windows wird unterstützt, ebenso das Apple TV.
Über die Einstellung Optionen kann man Personen zum Album einladen, diese erhalten dann Zugriff auf die Fotos und Videos eines Albums.
Kein Speicherverbrauch
"Geteilte Alben" haben einen Vorteil: Sie verbrauchen keinen zusätzlichen iCloud-Speicherplatz. Man kann sie also auch mit dem Standard-Account mit 5 GB problemlos nutzen und etwas als zusätzliches Backup nutzen.
Auch ohne iCloud
Auch ohne iCloud-Konto oder Apple-Gerät kann jemand auf die Fotos zugreifen, auf Wunsch wird das Album automatisch auf einer recht ansehnlichen verfügbaren Webseite bereitgestellt. Über die Teilen-Option kann man die Option aktivieren und einen Link zur Webseite abrufen. Die Einstellung verbirgt sich direkt in einem geteiten Album im Bereich "Personen" (Ein Menschen-Icon mit dem Haken in der oberen Leiste). Klickt man darauf, kann man nun die Einstellung "Öffentliche Webseite" finden. Ist der Regler daneben aktiviert, wird das Album für alle mit dem passenden Link zugänglich. Das ist besonders in Gruppen mit gemischten Geräten – Android und iOS – nützlich.
Der Nutzer sieht auf der Webseite mit iCloud-Adresse dann eine Übersicht der Fotos und Videos, kann eine Diashow starten und die Dateien einzeln herunterladen.
Auf dem PC
Auch Windows-Rechner werden unterstützt, diese müssen nur iCloud installieren und die Option "iCloud-Fotofreigabe" aktivieren. Dann landen alle geteilten Fotos automatisch auf dem Windows-Rechner, in einem einstellbaren Ordner. Für die Verwaltung können Windows-Anwender aber auch die Web-Version von Fotos nutzen, die man über iCloud.com erreicht.
Gemeinsame Nutzung
Nicht nur die Freigabe von Fotos ist möglich, eingeladene Nutzer mit iCloud-Konto können eigene Fotos und Videos zu dem Album ergänzen – das ist etwa für ein Familienfest oder einen Event sehr nützlich. Der Eigentümer des Albums kann dann beispielsweise alle Fotos später archivieren.
Jeder kann die Fotos aus dem Album in seine Bibliothek übernehmen, auf dem iPhone mit der Option „Bild sichern“, auf dem Mac muss man per Kontextmenü auf das Bild klicken und „Importieren“ wählen.
Nur der Eigentümer kann außerdem alle Beiträge löschen, die Besucher nur ihre eigenen. Die gelöschten Fotos verschwinden dann aus dem veröffentlichten Ordner, bleiben aber in der Fotosammlung der Besitzer erhalten.
Kommentarfunktion
Wie bei Facebook und Co. können die Besucher Kommentare ergänzen und Fotos mit „Gefällt mir“ markieren. Begrenzt ist aber die Anzahl der Kommentare pro Foto oder Video, immerhin bis zu 200 Kommentare werden unterstützt. Auch die Zahl der Zeichen ist auf 1024 Zeichen begrenzt. Auf Wunsch wird jeder über neue Fotos oder Kommentare benachrichtigt.
Spezialformate
Sonderformate wie Live-Fotos bleiben erhalten, allerdings werden beim Upload PNG-Dateien wie Bildschirmfotos offenbar in JPEGs umgewandelt. Panoramafotos kann man übrigens ebenfalls veröffentlichen, allerdings ist hier die Breite auf 5400 Pixel beschränkt.
Keine Originalgröße für Fotos und Videos
Etwas verwirrend ist die Behandlung der Fotos und Videos beim Upload: Vor Bereitstellen der Fotos und Videos wird die Größe auf maximal 2048 Pixel in der Breite reduziert, die Auflösung von Videos auf 720p. Das scheint bei der Bereitstellung von Fotos per Webseite allerdings nicht immer zu gelten, etwa wenn Sie bereit zuvor in iCloud hochgeladen wurden. Auch bei Panoramafotos gilt eine Sondergröße, diese dürfen bis zu 5400 Pixel breit sein.
Was nicht jedem Profi gefällt: Die sogenannten EXIF-Daten, die eingebettete Informationen wie Datum und GPS-Daten werden je nach Upload-Methode gelöscht oder bleiben erhalten. Das ist für Privatanwender eigentlich praktisch, man kann aber unwissentlich mehr persönliche Informationen freigeben als gewollt.
Begrenzungen
Die Zahl der Fotos und Nutzer ist begrenzt, dabei ist Apple aber relativ großzügig: Aktuell kann man pro Stunde 1000 Fotos hochladen, pro Tag 10 000 und pro Monat 25 000.
Maximal 100 Nutzer können ein Album abonnieren, bis zu 200 Alben kann man freigeben oder abonnieren. Weitere Begrenzungen sind eine Höchstmenge von 5000 Videos und Fotos pro Album, das für alle Mitwirkenden pro Album gilt.
Dateitypen
Unterstützt werden JPEG, TIFF, PNG und die meisten RAW-Formate, bei Videos allerdings nur MPEG4 und H.264. Auch die Länge der Videos ist begrenzt, maximal 15 Minuten sind erlaubt. (Macwelt)