Cisco Live! 2024

Neue KI-Funktionen, um Datenströme abzusichern

05.06.2024
Von 
John E. Dunn ist freier Autor bei der Network World.
Der Netzwerkriese Cisco ist eifrig damit beschäftigt, KI-Funktionen in die Cisco Security Cloud und darüber hinaus einzubetten.
KI stand auch im Mittelpunkt der Cisco Live! 2024 in Las Vegas.
KI stand auch im Mittelpunkt der Cisco Live! 2024 in Las Vegas.
Foto: Cisco

Auf der Cisco Live-Veranstaltung in Las Vegas gab es in dieser Woche keine einzige bahnbrechende Ankündigung. Stattdessen erhielten die Teilnehmer einen Einblick in die bevorstehenden Funktionen und Fähigkeiten einer Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen. Zusammen betrachtet, zeigen sie eine schrittweise Transformation des Cisco-Angebots auf, da das Unternehmen KI im gesamten Unternehmen unterstützen und nutzen möchte.

So unterstützt Cisco Hypershield, ein im April auf der RSA Conference als Erweiterung der Cisco Security Cloud angekündigtes Cloud-Hyperscaler-Sicherheitssystem, nun die Pensando Data Processing Units (DPUs) von AMD und die Infrastructure Processing Units (IPUs) von Intel, beides Hardwareplattformen, die zur Beschleunigung von KI-Workloads entwickelt wurden. Die DPUs werden bis Ende 2024 in die Unified Computing System (UCS)-Server von Cisco integriert, teilte das Unternehmen mit, der Zeitpunkt für die Unterstützung von Intels IPUs wird erst noch bekanntgegeben.

Weiter oben in der Hierarchie verfügt die Security Cloud nun außerdem über eine neue, durch KI aktivierte Verwaltungsebene, die Security Cloud Control. Diese wird von Cisco als "AI Native" bezeichnet und ist ab September verfügbar. Sie automatisiert die Gegenmaßnahmen auf Angriffe in hybriden Cloud-Umgebungen, ohne dass menschliches Eingreifen erforderlich ist.

Natürlich kommt auch die Live 2024 nicht ohne die für Cisco-Veranstaltungen obligatorische Firewall-Ankündigung aus: Die neu vorgestellte Firewall-Serie 1200 soll das Problem der unkontrollierten Ausbreitung von Netzwerkhardware lösen, was die Implementierung von SD-WAN erschwert. Die ab Oktober erhältliche Lösung zielt dabei laut Cisco auf Filialnetzwerke ab, die mehrere Router und Switches in einer kompakteren Lösung konsolidieren möchten.

ThousandEyes wird schlauer

Das Unternehmen hat auch neue KI-Funktionen zu seiner ThousandEyes-Plattform für Network Performance & Intelligence hinzugefügt. Cisco verspricht Kunden damit eine einheitliche Übersicht über die Telemetrie in all ihren Cloud-Umgebungen - was ohne KI, die große Datenmengen verarbeiten kann, unmöglich wäre.

"Die meisten Ausfälle werden durch Bedienungsfehler verursacht", erklärt Jonathan Davidson, Executive Vice President und General Manager von Cisco Networking. "Die Digital Experience Assurance von ThousandEyes ermöglicht eine proaktive, automatisierte Behebung von Ereignissen und kann sogar Konfigurationshistorien über die eigene Infrastruktur und die öffentliche Cloud-Infrastruktur hinweg korrelieren. Das kann den Unterschied zwischen einem vierstündigen Ausfall und einer vierminütigen Störung ausmachen."

Eigene Abstraktionsschicht für Security

Laut Chintan Patel, dem CTO von Cisco für Großbritannien und Irland, bereitet die KI insbesondere den Kunden große Kopfschmerzen, die ihre Vorteile so schnell wie möglich nutzen möchten, aber wissen, dass ihnen die Infrastruktur dafür fehlt. Es reiche nicht aus, Software mit KI-Funktionen auszustatten, wenn die zugrundeliegende Hardware und die Integration zwischen den verschiedenen Technologieebenen dies nicht unterstützen könnten, erklärt er. Aus diesem Grund konzentriere sich Cisco nun auf Innovationen in allen Ebenen der Hardware- und Software-Stacks.

Ein gutes Beispiel für die Auswirkungen der Komplexität sei die Fragmentierung digitaler Lieferketten, da Unternehmen zunehmend von Plattformen Dritter abhängig sind, so Patel. "Die nach der Pandemie eingesetzte Digitalisierung hat mehr Ebenen in die digitale Erfahrung eingebracht als je zuvor. Es gibt Infrastrukturen, die Unternehmen besitzen, und es gibt Infrastrukturen, die Unternehmen nicht besitzen, auf die sie aber angewiesen sind."

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Diese Komplexität führe zu Tausenden von Schwachstellen und Sicherheitslücken, die durch die verschiedenen Management-Schnittstellen und Technologien der großen Cloud-Anbieter noch verstärkt würden, erklärte der Cisco-Manager. Die Security Cloud von Cisco könne als Abstraktionsschicht dienen, die Unternehmen schützt. "Wir können unseren Kunden dabei helfen, diese Umgebungen zu vereinfachen und einen Teil der Komplexität aus diesen Umgebungen zu entfernen", so Patel. (mb)