Vertriebsoffensive und Kostenkur

Software AG überrascht mit guten Zahlen

05.11.2009
Deutschlands zweitgrößter Softwarehersteller Software AG hat dank einer Vertriebsoffensive und einer Kostenkur ein starkes Quartal hingelegt.

Dabei übertrafen die Darmstädter am Donnerstag die Erwartungen und gaben einen neuen Jahresausblick. Der Umsatz einschließlich des jüngsten Zukaufs IDS Scheer soll zwischen 835 und 845 Millionen Euro liegen bei einer EBIT-Marge von 25 bis 25,5 Prozent. Im Sommer hatten die Software AG ihre ursprünglichen Ziele wegen der Übernahme über den Haufen geworfen. Vorbörslich legte die Aktie 2,6 um Prozent auf 63,58 Euro zu. "Insbesondere die EBIT-Marge hat positiv überrascht", hieß es von Experten.

Software-AG-Finanzvorstand Arnd Zinnhardt sagte bei Vorlage der Zahlen: "Im abgelaufenen Quartal konnten wir die Früchte unserer Kostenmaßnahmen, die wir bereits im Dezember 2008 eingeleitet haben, ernten. So ist es uns gelungen, unsere EBIT-Marge auf dem angestrebten hohen Niveau zu halten."

Software-AG-Chef Karl-Heinz Streibich
Software-AG-Chef Karl-Heinz Streibich
Foto: Software AG

Unternehmenschef Karl-Heinz Streibich zeigte sich zufrieden. "Wir haben den Vertrieb verbessert, wodurch unsere Großprojekte-Fähigkeit zunimmt. Die Auswirkungen der Krise lassen nach. Größere Abschlüsse sind wieder möglich." Im ersten Quartal sollen Umsatz und Gewinn über den Vorjahreswerten liegen.

In Deutschland sieht es zunehmend positiv aus. Im Heimatmarkt will Streibich im nächsten Jahr mit den beiden Sparten ETS (Programme für Großrechner) und webMethods (Integrationssoftware) wachsen. Auch das Geschäft in den Vereinigten Staaten habe deutliche Fortschritte gemacht. "Wir hatten ein gutes drittes Quartal dort und noch hohes Wachstumspotenzial", sagte Streibich.

Die Vertriebsschwäche, die webMethods nach der Übernahme gebeutelt hatte, scheint Vergangenheit zu sein. "Das Geschäft für webMethods wird einfacher. Abschlüsse in Millionenhöhe sind drin. Noch ist das Geschäft zwar zäher als 2007, doch zeichnet sich eine allgemeine Verbesserung ab." Die Software AG profitiere besonders vom Cross-Selling zwischen den Produkten webMethods und ARIS, der Software der jüngst zugekauften IDS Scheer.

Im dritten Quartal fiel der Umsatz wie erwartet von 180,1 auf 175 Millionen Euro. Einschließlich des Zukaufs IDS Scheer, der seit dem 20. August konsolidiert wird, erhöhte sich der Umsatz auf 214 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern erhöhte sich von 48,7 Millionen auf 56 Millionen Euro. Damit lag die EBIT-Marge bei 26,7 Prozent. Der Überschuss lag mit 38 Millionen Euro deutlich über den Erwartungen. Dazu trug IDS Scheer 0,4 Millionen Euro bei. (dpa/tc)