Unisys portiert sein Mainframe-OS auf Intel

28.06.2006
Unisys wird seine CMOS-Mainframe-Prozessoren einstellen und seine Legacy-Betriebssysyteme auf Intels Xeon portieren.

Das heißt, dass die beiden "Clearpath"-Betriebssysteme "OS2200" und "MCP" künftig auf den gleichen Chips laufen werden wie die beiden anderen Betriebssysteme, die der Hersteller auf seinen Maschinen unterstützt - Windows und Linux nämlich. Die Portierung soll Ende 2007 abgeschlossen sein, Unisys will sowohl OS2200 als auch MCP weiterentwickeln.

Colin Lacey, Vice President und General Manager der Sparte Enterprise Server Business, erklärte, die Leistungsdaten von Intels Multicore-Prozessoren seien derart, "dass es keinen besonderen Grund mehr gibt, mit einem Unikum-Prozessor weiterzumachen".

Wann genau Unisys seine CMOS-Systeme nicht mehr upgraden wird, blieb indes offen. "Wir halten uns alle Optionen offen", sage Lacey. "Wir garantieren unseren Kunden, dass wir ihnen die Leistung liefern werden, die sie für ihre geschäftskritischen Anwendungen benötigen."

"Das ist eine drastische Änderung für die 2200- und MCP-Kunden", kommentiert Greg Schweizer, Systemadministrator beim Mainframe-Kunden Oregonian Publishing aus Portland, Oregon. "Aber ich kenne die Qualitätskontrollen, die Unisys stets beim Testing hatte, und erwarte nicht, dass sie das herausbringen, bevor sie nicht sicher sind, dass es fehlerfrei läuft."

Auch wenn es eine Firmware zwischen dem Intel-Chip und den Mainframe-Betriebssystemen geben werde, könnte der Wechsel die Kosten für den Anwender senken, hofft Schweizer. Kevin Kelly, der bei der Virginia Information Technology Agency Softwaresupport für OS2200 leistet, sorgt sich um Zuverlässigkeit und Kosten. "Ich habe keine Ahnung, was das für die Performance bedeutet", sagt der Experte.

Lacey zufolge sollen Kunden künftig einfach ihre Anwendungen auf die neue Hardwareumgebung umsetzen können, die über Virtualsierungsfähigkeiten verfügen werde. "Aus Kundensicht wird das eine Plug-and-Play-Lösung", verspricht der Unisys-Mann. (tc)