Der Absolvent einer privaten Hochschule für Game Development begehrt gleich mehrere Auskünfte. Jan Wilfarth, Personalleiter des Spieleentwicklers Innogames aus Hamburg, kennt die Fragen aus seinem Tagesgeschäft:
Was ist dieser Abschluss in der Spielebranche wert - aus deutscher Sicht und international, vor allem in den USA?
Wilfarth: Es hängt viel davon ab, wie der Studiengang aufgebaut ist. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es hilfreich sein kann, schon im Studium einen Games-Bezug zu finden - aber mindestens genauso wichtig ist es, dass in der Ausbildung die handwerklichen Grundlagen wie Programmieren oder Zeichnen ausführlich gelernt werden. Allein der Games-Bezug im Studium macht noch keinen guten Programmierer oder Grafiker aus. International dürften andere Unternehmen das auch so ähnlich sehen - und durch den Bachelor sollte der Abschluss auch international anerkannt sein.
Wie stehen die Chancen, in Deutschland oder auch in Europa einen Job in der Spielebranche zu bekommen? Wer stellt sonst einen Games Developer ein?
Wilfarth: Die Browser-Games-Branche ist weiterhin stark im Wachsen, so dass die Jobaussichten sehr gut sind. Letztendlich kommt es darauf an, ein Spieleunternehmen von den eigenen Qualifikationen zu überzeugen. Auch jenseits der Games-Branche werden Programmierer und kreative Personen immer gesucht - grundsätzlich sollte der Games-Bezug im Studium kein Hindernis sein. Wer sich allerdings absichtlich einen Games-Studiengang ausgesucht hat, wird vermutlich auch bevorzugt in der Spieleindustrie arbeiten wollen.
Welches Einstiegsgehalt kann man sich vorstellen, wie viel ist drin?
Wilfahrth: Das Einstiegsgehalt für einen Bachelor-Absolventen in diesem Bereich liegt in der Regel zwischen 30.000 und 40.000 Euro pro Jahr - es hängt aber stark von den persönlichen Fähigkeiten und Qualifikationen ab, die im Studium und in Projekten und Studentenjobs erworben wurden, und kann entsprechend variieren.
Lohnt es sich, in diesem Sudiengang den Master anzustreben, oder ist es verschwendete Zeit und Geld? Und falls ja, dann besser an der Hochschule oder berufsbegleitend? Gibt es Firmen, die sich darauf (berufsbegleitend) einlassen?
Wilfarth: Es gibt sehr interessante Games-Master-Studiengänge. Einige bauen auf einem allgemeinen Studiengang, andere speziell auf einem Games-Bachelor auf. Wer sein Fachwissen nach dem Bachelor vertiefen möchte, macht mit dem Master sicher nichts falsch. Eine andere Möglichkeit ist, direkt ins Unternehmen einzusteigen und dort berufsbegleitend einen Master zu absolvieren. Damit haben wir in unserem Unternehmen gute Erfahrungen gemacht.
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