Susanne Denker ist Geschäftsführerin bei dem IT-Unternehmen Worldline in Deutschland, einer Tochtergesellschaft von Atos. In dem international tätigen Unternehmen zeichnet sie unter anderem verantwortlich für die Personalstrategie und die Umsetzung zahlreicher nationaler und internationaler HR- und Strategieprojekte. Besondere Expertise hat sie in den Bereichen Change Management, Merger & Acquisitions sowie HR Transformation & Automation. In ihrer Rolle verknüpft die studierte Kauffrau die HR-Inhalte stark mit Strategiethemen und der Unternehmensentwicklung. Worldline sieht sich mit einem Jahresumsatz von 1,5 Milliarden Euro und 8.600 Mitarbeitern in 20 Ländern als europäischer Marktführer und ein Global Player im schnell wachsenden Markt für Zahlungsverkehrs- und Transaktionsdienstleistungen.
Mittleres Management
Ein Leser fragte:"Ich strebe eine Position im mittleren Management an. Reicht dafür der Bachelor-Abschluss, oder benötige ich einen Master? Inwieweit wird Berufserfahrung honoriert?
Susanne Denker empfiehlt: "Für die von Ihnen angestrebte Führungslaufbahn halte ich einen Master-Abschluss für empfehlenswert. Des Weiteren spielt die Berufserfahrung eine wichtige Rolle. Generell gilt: Je mehr Praxiserfahrung Sie mitbringen, desto besser. Als Bachelor-Absolvent haben Sie verschiedene Möglichkeiten. Zum einen könnten Sie den Master-Studiengang anschließen und nebenher über Praktika erste Praxiserfahrungen sammeln. Das ist auch eine gute Möglichkeit, um Kontakte für die Jobsuche zu knüpfen. Zum anderen können Sie sich mit Ihrem Bachelor-Abschluss bei Unternehmen bewerben, die parallel zum Arbeitsalltag ein Master-Studium anbieten oder unterstützen. Falls Sie sich um eine entsprechende Stelle bewerben, sollten Sie im Lebenslauf vor allem auf detaillierte Angaben zu Ihren beruflichen Stationen achten. Beschreiben Sie alle Aufgaben, Projekte und vor allem Erfolge genau. So heben Sie sich von anderen Bewerbern ab.
Sollten Sie eine Stelle unterhalb des mittleren Managements antreten, um innerhalb des Unternehmens die Karriereleiter hochzuklettern, ist es wichtig, dass Sie Ihre Kompetenzen im Unternehmen schärfen und stets "sichtbar" sind. Suchen Sie zudem das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten und zeigen Sie, dass Sie sich weiterentwickeln möchten."
Wiedereinstieg nach der Elternzeit
Zum Wiedereinstieg nach der Elternzeit fragt eine Leserin: "Die letzten zwei Jahre war ich in Elternzeit. Davor arbeitete ich als Abteilungsleiterin in einem IT-Unternehmen. Mein Arbeitgeber hat mir nun mitgeteilt, dass ich vorerst keine Position mit Personalverantwortung bekommen könne, da ich erst wieder eingearbeitet werden müsse. Zudem sehe man es nicht gern, Führungspositionen an Teilzeitkräfte zu vergeben. Wenn ich mich jetzt bei einem anderen Unternehmen bewerben würde, hätte ich dann bessere Chancen?"
Susanne Denker antwortet: "Natürlich sind Führungspositionen in Teilzeit möglich. Nur weil ein Arbeitnehmer in Teilzeit arbeitet, heißt das nicht, dass er keine Führungsposition wahrnehmen kann. Ganz im Gegenteil: Ich beobachte, dass Teilzeitbeschäftigte in verantwortlichen Positionen besonders effizient und effektiv arbeiten. Dafür müssen aber die Rahmenbedingungen passen.
Wer eine solche Rolle einnehmen will, sollte ein gewisses Maß an Flexibilität mitbringen. Beispielsweise sollte er in dringenden Angelegenheiten oder Krisensituationen auch mal außerhalb der regulären Arbeitszeit erreichbar sein. Im Gegenzug kann der Arbeitgeber flexible Regelungen anbieten: das Verschieben der arbeitsfreien Tage etwa oder auch Arbeiten von zu Hause aus, wenn zum Beispiel die Kinder krank sind. Mit dieser Regelung haben wir bei uns im Unternehmen sehr gute Erfahrungen gemacht. Daher mein Tipp: Gehen Sie auf Ihren Arbeitgeber mit ihren konkreten Vorstellungen zu. Viele scheinbare Probleme lassen sich durch offene Kommunikation lösen. Natürlich müssen Sie nach der Elternzeit erst einmal wieder ins Geschehen zurückfinden." (hk)