Wipro will China-Aktivitäten stark ausbauen

27.02.2008
Die Nummer drei im indischen IT-Serviemarkt, Wipro, sieht in China einen künftigen Offshore-Standort und längerfristig auch einen neuen Absatzmarkt.

Wipro will nach den Worten seines CEO (Chief Executive Officer) A.L. Rao in großem Stil nach China expandieren. Der indische IT-Dienstleister beschäftigt in China derzeit 200 Leute. Weitere 200 unterstützen die Aktivitäten von Indien aus. In den nächsten zwei Jahren soll die China-Mannschaft auf insgesamt 2000 ausgebaut werden.

"Momentan geht es allerdings vor allem darum, die Bedürfnisse unserer globalen Kunden vor Ort zu bedienen", räumt Rao ein. So sei Wipro vorrangig damit beschäftigt, seine Kunden beim Aufbau ihrer Aktivitäten in China zu unterstützen. Kürzlich gewann der IT-Dienslteister beispielsweise einen Vertrag mit einem globalen Hersteller von Forstwirtschaftsprodukten, der die Implementierung eines SAP-Systems in 20 Ländern, darunter auch China, vorsieht.

Dies wird sich aber auf absehbare Zeit ändern, glaubt Rao: "Wir hoffen, China künftig als weitere Quelle für hochqualifizierte Fachkräfte nutzen zu können. Und durch die Errichtung von Entwicklungszentren können wir vielleicht irgendwann auch chinesische Firmen als Kunden gewinnen", so der Firmenchef.

Wipro setzt schon seit geraumer Zeit stärker als die anderen Branchenriesen des Subkontinents auf Investitionen in neue Märkte. Fast 60 Prozent des Geschäfts von Wipro entfällt derzeit auf die USA. Wegen der dortigen Immobilienkrise sucht der Outsourcer derzeit aber verstärkt nach neuen Absatzmärkten – etwa in Europa und Japan. "In Indien, dem Asien-Pazifik-Raum und im Mittleren Osten sind wir bereits sehr stark. Jetzt müssen wir unseren geografischen Mix weiter auffächern", so Rao.

Insgesamt bietet Indien nach wie vor die besten Offshore-Bedingungen. Aber auch China, Russland und Brasilien entwickeln sich zu zuverlässigen Alternativen. (sp)