Server-Systeme bilden das Rückgrat der Unternehmens-IT. Ihre Absicherung gegen Ausfälle oder Leistungseinbußen ist daher eine Kernaufgabe der zentralen IT-Abteilungen. Ein umfassendes Management der Server muss vor allem die folgenden Aspekte und Aufgaben im Auge behalten:
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Die laufende Überwachung der Server: Werden bestimmte Schwellenwerte überschritten, müssen automatisch Alarme abgesetzt werden.
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Einen Fernzugriff, um die Server auch von einem zentralen Arbeitsplatz oder Home Office verwalten zu können. Diese Zugriffe können durch Agenten in den Betriebssystemen erfolgen. Daneben müssen aber auch Basisinformationen und Konfigurationen möglich sein, die ohne Agenten auskommen.
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Die Bereitstellung von Statusinformationen für Langfristanalysen, den Nachweis, dass die Service-Level-Agreements (SLAs) eingehalten werden sowie die Planung von Kapazitäten.
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Die Bestückung der Server mit Betriebssystemen, den Applikationen und Patches im Rahmen des Deployments.
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Eine umfassende Konfiguration des Servers im Hinblick auf die Nutzung von Ressourcen wie etwa der Energie oder der Verteilung der Rechner auf die Applikationsdienste.
Um diese Funktionen bestmöglich und auch effizient umzusetzen, haben die Server-Hersteller ihre Tools dahingehend erweitert und bieten spezielle Verwaltungswerkzeuge an. Diese basieren meist auf eigenen Verwaltungsprogrammen wie etwa dem "IBM IT Director" oder "Insight" von Hewlett-Packard (HP). Darüber hinaus ermöglichen diese Tools in aller Regel eine Integration in die übergeordneten IT-Management-Suiten der Hersteller. Dies ermöglicht dann eine übergreifende Verwaltung der Server, aber auch weiterer IT-Baugruppen wie der Speichersubsysteme oder Netzkomponenten.
- Software und Utilities für Server
Mit großem Zeitaufwand müssen Unternehmen für einen reibungslosen Betrieb der Server-Systeme sorgen. Mit den richtigen Tools können sie die Server-Verwaltung vereinfachen und zusätzliche Funktionen nutzen. - Disk2vhd
Mit dem kostenlosen Tool Disk2vhd aus den Microsoft Sysinternals können Sie über eine grafische Oberfläche per Mausklick ein Image von physischen Festplatten erstellen. - EventLog Inspector
Der EventLog Inspector erleichtert Administratoren den Umgang mit dem Ereignisprotokoll von Windows. Aufgelaufene Systemmeldungen der Clients lassen sich damit an zentraler Stelle sammeln und auswerten. - HWiNFO32
Das Tool informiert den Anwender detailliert über seine installierte Hardware und stellt sogar Benchmarks für Prozessor, Speicher und Festplatten zur Verfügung. - PowerGUI
Die Freeware PowerGUI von Quest ermöglicht das Zusammenstellen von PowerShell-Befehlen in einer übersichtlichen grafischen Oberfläche. Mit dem mitgelieferten Editor lassen sich darüber hinaus sehr effizient neue Skripts erstellen. - Prime95
Das kostenlose Stresstest-Tool Prime95 setzt die CPU und den Arbeitsspeicher in einem PC-System unter Volllast. Damit lassen sich Server, PCs und Notebooks sehr gut auf Dauerstabilität, ausreichende Kühlmaßnahmen und optimale BIOS-Einstellungen überprüfen. - ServerSentinel
Mit ServerSentinel lassen sich Server und andere Netzwerkressourcen automatisch und zuverlässig von zentraler Stelle aus überwachen. Treten Fehler oder Auffälligkeiten auf, informiert das kostenpflichtige Tool den Administrator zeitnah und erhöht so die Verfügbarkeit der IT-Infrastruktur. - WhoCrashed
Wenn Windows mit einem Bluescreen stehenbleibt, sind die Fehlermeldungen in der Regel nichtssagend - oder so kryptisch, dass die Ursache im Dunkeln bleibt. Deutlich bessere Chancen, das zugrunde liegende Problem zu lösen, bietet das in der Home Edition kostenlose Programm WhoCrashed. - WSUS Offline Update
WSUS Offline Update lädt alle vom Hersteller bereitgestellten Aktualisierungen für die Offline-Installation herunter und läuft auch unter Linux. - Cloudability
Bei Cloudability handelt es sich um einen Service, der Firmen adressiert, die die Kosten von Cloud-Diensten analysieren und stets im Blick behalten möchten. - Pingdom
Pingdom ist ein einfach gehaltenes, aber sehr nützliches Online-Tool für Web-Administratoren, die ihre Server und Websites professionell überwachen möchten. Es bietet neben den nötigen Features auch ein hohes Mass an Usability und Flexibilität. Dies macht das Tool sowohl für Einsteiger als auch für Profis attraktiv. - Chef
Chef zählt neben Puppet, Ansible und SaltStack zu den führenden IT-Automation-Systemen, die derzeit auf dem Markt verfügbar sind. Davon können vor allem größere IT-Organisationen profitieren, die die Verwaltung komplexer Systemlandschaften ohne Automatisierungstools kaum bewältigen könnten.
Die Informationen aus den Server-Management-Tools helfen den Administratoren, die Systeme zu überwachen und deren Einsatz zu planen, sowie bei geplanten Erweiterungen oder Änderungen an der Konfiguration oder Softwareausstattung. Gewonnen werden die Informationen meist auf zwei Wegen: durch einen Betriebssystem-Agenten oder durch spezielle Serviceprozessoren auf den Baseboards. In dieser Hinsicht unterscheiden sich professionelle Server-Systeme von den Standard-Servern. Bei letzteren verzichten deren Hersteller meist auf die Bereitstellung spezieller Servicelogiken. Der Einsatz von dedizierter Hardware - in diesem Fall den Serviceprozessoren - hat aber einen entscheidenden Vorteil: Diese Bausteine liefern auch dann Informationen zu den Servern und ihrem Zustand, wenn das Betriebssystem oder dessen Kommunikationstreiber nicht funktionsfähig sind.
Die Erweiterungen, die die Hersteller dieser Server für effizientere Management-Funktionen integrieren, ermöglichen den Administratoren somit, die Rechner weitergehend zu überwachen - gerade bei unternehmenskritischen Geräten ein Muss. Prinzipiell sind diese Erweiterungen speziell für die Überwachung und Administration nicht neu. Serviceprozessoren gibt es schon länger. Deren Implementierung allerdings ändert sich mit der fortschreitenden Entwicklung.