Zwar ist vielen IT-Experten bewusst, wie wichtig es ist, ihr Wissen aktuell zu halten und sich weiterzubilden. Im Alltag aber verhindern Stress und Wochenarbeitszeiten von 50 Stunden und mehr, dass Zeit für die persönliche Weiterentwicklung bleibt. So auch bei unserem Leser "wuggu", der im COMPUTERWOCHE-Online-Forum " Ratgeber Karriere" fragte: 'Würden Sie der persönlichen Weiterentwicklung eine höhere Priorität einräumen als der Bereitschaft, dauerhaft die Ärmel hochzukrempeln, um ein Projekt doch noch zu schaffen (im Falle dessen, dass nur eins von beiden möglich ist)'
Auch in Projekten kann man viel lernen
Thomas Leibfried, Personalverantwortlicher bei Computacenter, antwortet darauf: 'Projekte haben die angenehme Eigenschaft, per definitionem zeitlich begrenzt zu sein. Es müsste also möglich sein, wenn auch vielleicht hintereinander und nicht gleichzeitig, beides zu bewältigen: Projekte erfolgreich zu schaffen und die eigene Weiterentwicklung nicht zu vernachlässigen. Dass die Dringlichkeit eines laufenden Projekts die Wichtigkeit der eigenen Entwicklung immer wieder dominiert, sehe ich auch, glaube aber nicht, dass das ausschließlich der Fall sein muss.
Ganz nebenbei: Persönliche Entwicklung geschieht ja nicht nur in dafür definierten Zeiten. Gerade in Projekten kann man sehr viel lernen, insbesondere, wenn man den eigenen Verantwortungsbereich ständig zu erweitern trachtet. Wenn man sich Kollegen als Mentoren sucht, die einen im Auge behalten und Tipps geben. Oder wenn man beispielsweise mehrsprachige Projekte zum Ausbau der Fremdsprachenkenntnisse nutzt.
Des Weiteren gilt es in Ihrem Fall, Pläne für die Weiterentwicklung zu vereinbaren, an die sich beide Seiten halten. Definieren Sie mit Ihrem Vorgesetzten rechtzeitig die Maßnahmen und halten Sie als Zeitpunkt das Ende des oder der laufenden Projekte/s fest. Und sicher gibt es auch Projekte, die eine parallele Weiterbildung ermöglichen.'