Endlich angekommen. Elf Stunden Flug und eine nicht enden wollende Taxifahrt liegen hinter ihm. Jetzt steht Andreas Leidloff am Fenster seines Büros im 47. Stock und überblickt halb Shanghai. Die kommenden zwei Wochen wird er hier verbringen, so wie immer. Einmal monatlich pendelt er zwischen Berlin und der Stadt am Jangtsekiang. Hier hat er vor knapp zwei Jahren die Niederlassung aufgebaut und seiner Firma damit den Zugang zu einem vielversprechenden Markt verschafft.
Wie man einen vorlorenen Auftrag gewinnt
Der dynamische Endvierziger sucht die Herausforderung. Seine erste Akquisition bei Itelligence war eine solche: Es ging um das Überleben der Berliner Niederlassung. Die schrieb seit geraumer Zeit tiefrote Zahlen. Plötzlich winkte ein Großauftrag bei einem renommierten Stahlproduzenten. Und die Aussicht, für mindestens ein Jahr ausgelastet zu sein. Der Kunde entschloss sich, die finalen Verhandlungen mit den zwei übrig gebliebenen Bewerbern parallel zu führen. Itelligence in einem Raum, der Konkurrent im anderen. Der Kunde wechselte hin und her, acht Stunden ging das so. Kein Frühstück, kein Mittag - nur Wasser und abgestandener Kaffee. Schließlich kam es zur "Urteilsverkündung": Leidloff und seine Kollegen hatten verloren.
Doch Leidloff, der Macher, gibt so schnell nicht auf. Er hatte einen guten Draht zum IT-Leiter des Stahlherstellers. Von ihm erfuhr er, dass der Konkurrent drei Wochen nach der Entscheidung immer noch keinen Vertrag vorgelegt hatte. Es haperte an wichtigen Details. Leidloff ließ sich die strittigen Punkte nennen, fasste sich ein Herz und ging zu seinem Vorstand. 24 Stunden später hielt Leidloff ein neues Angebot in den Händen, das auf alle Wünsche des Stahlherstellers einging. Der war von der Hartnäckigkeit Leidloffs so beeindruckt, dass er nachgab: Er revidierte seine Entscheidung und unterschrieb bei Itelligence.
Noch mehr Beratergeschichten...
...finden sich in dem Buch "Helden für den Mittelstand", herausgegeben von Herbert Vogel und Dieter Schoon, itelligence AG, 176 Seiten, deutsch- englisch, Axel Dielmann-Verlag KG Frankfurt am Main, ISBN 978-3-86638-145-2.
- Leben und Arbeiten in Shanghai
...heißt es seit zwei Jahren für SAP-Berater Andreas Leidloff, der jeden Monat zwei Wochen in Shanghai arbeitet. - Die Niederlassung von Itelligence in Shanghai...
....hat Andreas Leidloff (Bildmitte) aufgebaut. In China musste er umdenken. So hat ein unterschriebener Vertrag weniger Bedeutung als in Deutschland. - Von der fremden Kultur....
...ist Leidloff fasziniert. Er hat gelernt, dass man in China nicht so stark zwischen Privatem und Geschäftlichem trennt. Und dass beim Essen und Karaoke-Abende oft wichtige Kontakte geknüpft und Entscheidungen getroffen werden. - Andreas Leidloff, Itelligence, ...
...weiß aber auch, dass man nie sofort zum Geschäftlichen kommen sollte. Wichtig ist die Kunst, Umwege zu gehen, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren; sich Zeit zu lassen für wichtige Entscheidungen. - Nicht nur beim Einkaufen....
kommt man als Europäer ohne Chinesischkenntnisse schnell an seine Grenzen. Leidloff war überrascht, dass in der 16-Millionen-Metropole kaum Englisch gesprochen wird. - In Herrn Zhu...
...fand IT-Berater Leidloff dennoch einen guten Ansprechpartner. Von ihm lernt er jedes Mal etwas Neues über Tee - der Sprachbarriere zum Trotz. - Teetrinken als Oase in der Hektik des Shanghaier Alltags
Leidloff lernte etwa von Herrn Zhu, den Tee immer erste nach dem zweiten Aufguss zu trinken. Der erste Aufguss ist nur dazu da, die Blätter zu öffnen und dem tee die Bitterkeit zu entziehen.