Als Pionier auf dem Gebiet der Radio Frequency Identification (RFID) steht es der Metro Group wohl an, auch eine noch wenig erprobte Technik einzuführen. Um sein bereits weit gespanntes RFID-Netz effizienter zu machen, plant der in Düsseldorf heimische Handelsriese, die TAP-Devices (Tag Acquisition Processor) des 2004 gegründeten Anbieters Reva Systems aus Chelmsford, Massachussetts, zu nutzen.
Reva selbst bezeichnet den TAP als "intelligente" RFID-Device zur Echtzeitüberwachung von Lesegeräten und Sensoren im Rahmen von Anwendungen, die RFID-Daten auswerten. Er werde individuell eingerichtet, um einen bestimmten Zweck zu verfolgen ("purpose-built"), und lasse sich an unterschiedliche vertikale Märkte anpassen. Neben einer Management-Konsole für die Konfiguration von RFID-Systemen bietet sie er "nahtlose" Integration mit den Unternehmensanwendungen.
Wie ein Metro-Sprecher erläutert, klinken sich die TAP-Devices – beispielsweise via Ethernet – in das RFID-Netz ein und sammeln gezielt die Daten der darin eingeschlossenen RFID-Lesegeräte. Dabei würden die nicht benötigten Informationen herausgefiltert und nur diejenigen auf die Ebene der Business-Applikationen weitergeleitet, die im Einzelfall als relevant definiert worden seien.(Aktuelles zum RFID-Projekt der Metro unter: "Nach dem Hype kommt der Frust").
Ab Oktober in 200 Märkten
Die TAP-Systeme sollen an den Wareneingängen der Metro-Stores zum Einsatz kommen, wo sie dann kontrollieren, ob die bestellten Waren korrekt und vollständig geliefert wurden. Auf diese Weise will der Handelskonzern sein Bestands-Management verbessern und die Verfügbarkeit schnell drehender Produkte erhöhen. Das System wird voraussichtlich Anfang Oktober in zunächst 200 Verkaufsstellen unterschiedlicher Metro-Marken in den Echtbetrieb gehen.
Laut Reva Systems legte Metro bei seiner Investitionsentscheidung besonderen Wert darauf, dass die Technik den EPCglobal-Standards entspricht. Selbstverständlich arbeiteten die TAP-Devices mit Funkchips der "zweiten Generation". (qua)