Eine aktuelle Studie der Experton Group belegt, dass der Umsatz mit Cloud Computing allein in Deutschland von 1,9 Milliarden Euro in diesem Jahr auf 8,2 Milliarden Euro im Jahr 2015 steigen wird. Dies entspricht einem Umsatzwachstum von 48 Prozent per anno. Entsprechend steigen auch die Investitionen: In fünf Jahren werden etwa zehn Prozent der gesamten IT-Ausgaben auf diese Technologie entfallen. Die Einführung cloudbasierender Services verläuft allerdings vor allem beim Mittelstand langsam. Die Gründe hierfür sind so vielfältig wie die individuellen Voraussetzungen der Kunden.
Nachfolgende Praxisbeispiele sind exemplarisch für die aktuelle Situation in deutschen Unternehmen.
Beispiel 1: Mit der "Brechstange"
Ein stark zentral organisiertes Unternehmen setzt fast vollständig auf die Lösungen eines bekannten ERP-Anbieters. Doch im Laufe der Zusammenarbeit sind die Betriebskosten an eine schmerzhafte Grenze gestoßen, gleichzeitig sind die Verantwortlichen mit der Release-Politik unzufrieden. Neue Funktionalitäten im HR-Umfeld sollen daher alternativ auf einer SaaS-Lösung basieren. Bestehende Systeme werden abgeschaltet, alle Mitarbeiter arbeiten nun mit SaaS. Innerhalb weniger Monate ist die Einführung an allen Arbeitsplätzen weltweit abgeschlossen. Abweichend von "Best-Practice"-Empfehlungen wurden die Spielräume, welche die SaaS-Software bietet voll ausgenutzt um die Software an das Unternehmen anzupassen.
- Best in Cloud 2011
Die COMPUTERWOCHE präsentiert Ihnen die fünf Best in Cloud"-Finalisten aus der Kategorie Software as a Service (SaaS) - Public Cloud. - Cotendo (DACH)
Cotendo bietet Content-Delivery-Network-Lösungen (CDN) an. Mit diesen Anwendungen können Kunden die Flexibilität auf Anwendungsebene steigern und die Verwaltung der Services und Kosten transparenter gestalten. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Sunnyvale, Kalifornien. Die DACH-Niederlassung sitzt in Berlin. <br>Projekt: Cloud Based Mobile Acceleration Suite. - forcont Business Technology GmbH
forcont ist ein auf Enterprise Content Management (ECM) spezialisiertes Softwarehaus mit Hauptsitz in Leipzig. Das Unternehmen bietet standardisierte Anwendungen und skalierbare Projektlösungen zur Steuerung von Geschäftsprozessen an. Diese können von den Kunden wahlweise auch als Software as a Service genutzt werden. <br>Projekt: Elektronische Personalakte als SaaS-Angebot. - Salesforce.com
Salesforce.com hat seinen Hauptsitz in San Francisco und versteht sich als internationaler Anbieter von Cloud Computing. Das Unternehmen hat neben Software as a Service auch Platform-as-a-Service-Lösungen im Portfolio und ist auf Anwendungen für das Customer Relationship Management (CRM) spezialisiert. <br>Projekt: Lösungen Sales und Service Cloud für CRM und Kundenservice - SAP Deutschland AG & Co. KG
Das Unternehmen mit Hauptsitz in Walldorf wurde 1972 gegründet und ist mittlerweile der größte europäische Softwarehersteller – und viertgrößte der Welt. Die Abkürzung SAP steht für Systeme, Anwendungen und Produkte in der Datenverarbeitung. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Software für die Verwaltung sämtlicher Geschäftsprozesse eines Unternehmens. <br>Projekt: Cloud-Software BusinessbyDesign eingeführt. - Scopevisio AG
Die 2007 ins Leben gerufene Scopevisio AG sitzt in Bonn. Das Unternehmen hat sich auf kaufmännische Online-Lösungen für Buchhaltung, Faktura und CRM spezialisiert. Das Angebot richtet sich in erster Linie an kleine und mittlere Unterneh <br>Projekt: Fibu, CRM, Faktura aus der Cloud.
Bewertung: Mit der Unterstützung der Geschäftsleitung lässt sich eine cloudbasierende Lösung rasch einführen. Die Abweichung vom Best-Practice-Ansatz in der Konfiguration führt im Betrieb jedoch zu erheblichen Schwierigkeiten, die sich auch mittelfristig nur schwer lösen lassen. Zu den häufigen Problemen in der Anwendung bei Release-Wechseln, kommt noch hinzu, dass die Mitarbeiter vor der Einführung nicht ausreichend informiert wurden und daher eher ablehnend reagieren. Das Potential der Lösung wird somit nicht voll ausgeschöpft.
Empfehlung: Zwar ist die technische Einführung schnell abgeschlossen, für die kulturelle Anpassung der SaaS-Lösungen ist aber ausreichend Zeit und Überzeugungsarbeit notwendig. Viele Anbieter stellen Best-Practise-Lösungen zur Verfügung, die sich in den verschiedenen Branchen bewährt haben. Unternehmen sind gut beraten, diese anzunehmen, auch wenn sich die Mitarbeiter umgewöhnen müssen.