Großer Beratungsbedarf, wenig flexibel bei Änderungen, hoher Wartungsaufwand und Softwareentwicklungen, die teilweise an den Bedürfnissen der Benutzer vorbeigehen - so beschreibt Marco Lenck, Vorstandsmitglied der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG), auf Basis einer aktuellen Umfrage die Situation vieler SAP-Landschaften in deutschen Anwenderunternehmen. Die Systeme seien zu komplex und die Produktqualität sei auch schon einmal besser gewesen. Die einst innige Beziehung zwischen dem größten hiesigen Softwarehaus und seinen Kunden scheint Risse bekommen zu haben. Ursache dafür ist nicht allein der über Monate hinweg in aller Öffentlichkeit ausgetragene Streit um die Erhöhung der Wartungsgebühren. Auch mit der Technik sind die Anwender längst nicht mehr so zufrieden wie noch zu guten alten R/2- und R/3-Zeiten.
- DSAG-Roundtable 2009
SAP-Anwender, vertreten durch die DSAG, diskutierten mit der COMPUTERWOCHE unter anderem, wie es in Sachen Enterprise Support weitergeht. - DSAG-Roundtable 2009
Nach Ansicht der Anwendervertreter bemüht sich SAP, wieder stärker auf die Kunden zuzugehen. - DSAG-Roundtable 2009
Etwa 50 Prozent der Kunden nutzen nach Angaben der DSAG bereits ERP 6.0, meist vollziehen sie dabei technische Release-Wechsel, erläutert Karl Liebstückel, Vorstandsvorsitzender der DSAG. - DSAG-Roundtable 2009
Vielen SAP-Nutzern sind die neuen Funktionen und Vorteile von ERP 6.0 nicht bekannt. Tools wie der Solution Browser, den SAP auf Drängen der Anwender eingeführt hat, sollen hier mehr Klarheit schaffen, erklärt Andreas Oczko, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DSAG. - DSAG-Roundtable 2009
Noch immer ist den Softwarenutzern die Business Suite zu komplex, unter anderem wegen redundanter Funktionen und Datenhaltung. Unlängst begonnene Gespräche mit SAP über eine Verbesserung bewertet Waldemar Metz, als DSAG-Vorstandsmitglied für das Ressort Prozesse verantwortlich, positiv. - DSAG-Roundtable 2009
Firmen wollen heute genau wissen, was ein IT-Projekt bringt. Selbst für harmlose SAP-Release-Wechsel müssen IT-Verantwortliche heute einen Business-Case vorlegen, so Otto Schell, Mitglied des DSAG-Vorstands, Ressort Branchen. - DSAG-Roundtable 2009
Die DSAG hat sich eigenen Angaben zufolge komplett neu aufgestellt, um bei SAP mehr Gehör zu finden. Mittlerweile gibt es Vorstandsvertreter für Service und Support, Technologie, Branchen und die Business Suite, so Mario Günter, Geschäftsführer der DSAG. - DSAG-Roundtable 2009
Zwar wissen die Kunden, wie es mit den Produkten von SAP und Business Objects weitergeht, doch die Zusammenführung beider Firmen ist aus Sicht der Anwender noch nicht abgeschlossen.
Geringere Komplexität und höhere Qualität rangieren auf der Wunschliste der Anwender nach Verbesserungen mit deutlichem Abstand ganz oben. Die sonst üblichen Forderungen nach mehr Funktionen und einer besseren Bedienbarkeit der Software stehen auf der acht Punkte umfassenden Prioritätenskala dagegen am Ende.
Lesen Sie mehr zum Thema SAP-Kosten: