Imageschaden für Cloud Computing
Mag Amazon seine Anschuldigung auch beweisen können - und mit ein bisschen juristischer Spitzfindigkeit ist das sicher möglich - so bleibt doch ein schaler Nachgeschmack. Wohin soll das führen? Sollen Provider von Cloud Services künftig fortwährend überprüfen, ob einer ihrer Kunden auf ihren Servern einer missliebigen Tätigkeit nachgeht - und immer wieder auf‘s Neue entscheiden, ob sie gewillt sind, den Service fortzusetzen? Man muss kein Anhänger von Wikileaks sein, um dies bedenklich zu finden. Und auch der eine oder andere potenzielle Kunde für Cloud Computing-Dienste wird, so fürchte ich, an dieser Stelle aufgehorcht haben - und sich genau überlegen, ob er sich erlauben kann, seine IT in solch ein Abhängigkeitsverhältnis zu verlagern. Cloud Computing wird einen Imageschaden davontragen. Für die IT ist das die eigentliche Tragik." (jm)
- 5 geläufige Cloud-Irrtümer
Seit drei Jahren ist Cloud Computing eines der großen Trendthemen der Unternehmens-IT. Inzwischen profitieren zahlreiche Unternehmen aller Branchen von Cloud-Lösungen und viele weitere planen den Wechsel in die Cloud für die nahe Zukunft. - 1. Cloud ist nur ein Hype:
Das Ausmaß der Berichterstattung könnte den Eindruck erwecken, dass es sich beim Thema Cloud um einen medialen Hype handelt. Ein Blick auf die Marktzahlen und Entwicklungen zeigt allerdings, dass die hohe Aufmerksamkeit, mit der das Thema behandelt wird, gerechtfertigt ist. - 2. Cloud ist nur für start-ups geeignet:
Bei kleineren Unternehmen mit viel Wachstumspotenzial erfreut sich die Cloud großer Beliebtheit, da diese sich mit ihrer Hilfe schnell auf variierende Nachfragesituationen einstellen können. Laut Gartner steht Cloud Computing jedoch auch in Großunternehmen weit oben auf der IT-Agenda, gleich nach einer besseren Auslastung der eigenen Rechenzentren. - 3. Mit der Cloud ist die interne IT-Abteilung nicht mehr notwendig:
Mehr als jede andere Industrie ist die IT durch rapide Veränderungen und Entwicklungen geprägt. Während der Umzug verschiedener IT-Bereiche in die Cloud bedeutet, dass einige der traditionellen IT-Skills nicht mehr im gleichen Umfang in der eigenen IT-Abteilung benötigt werden, steigt wiederum der Bedarf an neuen Fertigkeiten. - 4. In der Cloud gibt es keine Performance-Probleme mehr:
Cloud Computing schafft größere Flexibilität und Kostentransparenz, ist allerdings kein Allheilmittel. Beim Performance Monitoring müssen sich Unternehmen in einer Cloud-Umgebung neuen Herausforderungen stellen. Um sicherzustellen, dass die Nutzer jederzeit Zugriff auf Geschäftsanwendungen haben, die vollständig oder teilweise in die Wolke ausgelagert sind, ist es wichtig die Performance auf allen Ebenen und - ganz entscheidend - aus der Sicht des Endanwenders, zu betrachten. - 5. In der Cloud sind die Daten nicht sicher:
Unternehmen, die ihre Daten zuvor auf Servern am eigenen Standort verwalteten, stellen diese geographische Nähe häufig mit Sicherheit gleich. Diese Annahme ignoriert allerdings einen wichtigen Punkt: die Unternehmens-IT setzt sich aus vielen verschiedenen Systemen zusammen, deren Anbindung immer auch neue potentielle Sicherheitslecks ergeben können. Greifen die Nutzer wie bei Cloud Computing vor allem über das Internet auf Informationen zu, ist nur eine einzige Datenverbindung zu überwachen. Das erleichtert es Unternehmen, sich gegen Angriffe zu schützen und den Zugriff auf wichtige Daten zu kontrollieren.