Berater gehören nicht in den Betrieb

14.04.2005
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Seit Anfang des Jahres beschäftigt sich auch Mummert Con- sulting mit dem Thema Betriebsdienstleistungen. Die Hamburger, die von der französischen Steria-Gruppe übernommen wurden, haben seit der Akquisition auch Auslagerungsdienste für das Application-Management und -Hosting im Portfolio. "Wir bieten das Outsourcing als dritte Option an", erläuterte Jürgen Sponnagel, Chef von Steria Mummert Deutschland. "Unser Kerngeschäft in Deutschland ist aber Beratung und Systemintegration."

Outsourcing als Option

Eine ähnliche Strategie verfolgen die Berater von Avinci, die mit der Unilog-Übernahme ebenfalls ins Geschäft mit Application-Management vorgestoßen sind: "Mit dem Merger haben wir in Deutschland die signifikante Größe von mindestens 1000 Mitarbeitern im Consulting- und Systemintegrationsgeschäft angestrebt", sagte Rudolf Kuhn, Management Consultant bei Unilog Avinci. "Nun wollen wir verstärkt in den Outsourcing-Markt. Klappt das nicht, wäre es nicht tragisch, weil unser Hauptgeschäft Beratung und Systemintegration ist."

Spezialisten gefragt

Letztlich bleibt die Erkenntnis, dass einerseits sich Beratungs- und Betriebsangebote selten integrieren lassen, anderseits aber auch nichts dagegen spricht, beide Angebote unter einem Dach zu führen. Wollen Anwenderunternehmen auslagern, benötigen sie einen Outsourcing-Experten. Ist Hilfe bei der Erneuerung ihrer IT und Prozesse gefragt, sind Projektdienstleister Anbieter der Wahl. "End-to-End-Angebot sind bei den Kunden nicht mehr gefragt", wendte sich Ex-IBM-Consultant Rost gegen Rundumpakete. "Das funktioniert bei den kleinen Anwenderunternehmen nicht. Und auch die großen Konzerne wie die Deutsche Bank wählen mehrere Dienstleister."