Harte IT-Kompetenzen sind nicht gefragt

Chefs müssen Veränderungsbereitschaft vorleben

16.06.2017
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Digitalisierung erfordert von Arbeitnehmern ganz neue Skills. Harte IT-Kompetenzen weichen mentalen Befähigungen. Die neue Hays-Studie hebt besonders drei Aspekte hervor: Veränderungsbereitschaft, Umgang mit Unsicherheit und Stärkung der Eigenverantwortung.

Ohne Veränderungsbereitschaft geht es nicht mehr, meint Frank Schabel, Head of Marketing/ Corporate Communications bei Hays, im CW-Interview. Diese sei nötig, weil Mitarbeiter im Zuge der Digitalisierung andere Kompetenzen benötigten, weil sich Märkte veränderten und auch Firmenstrukturen auf dem Prüfstand stünden. Gefragt seien aber in erster Linie die Führungskräfte, so Schabel, sie müssten „die Veränderungsbereitschaft vorleben“. Das funktioniere aber nur, wenn die Firmenkultur stimme, wenn sie offen sei und man ehrlich mit Fehlern umgehe. „Veränderungsbereitschaft ist eine Kulturfrage“, so Schabel.

Zum Thema Umgang mit Unsicherheit meint der Hays-Manager, dass uns dieser Aspekt schon von Kindesbeinen an das ganze Leben begleite. In der Unternehmenswirklichkeit könne der Arbeitgeber nicht unbedingt alle Unsicherheitsfaktoren beseitigen, wichtig sei indes, „einen festen Rahmen zu schaffen, Säulen der Sicherheit“ zu installieren. Und auch hier komme es sehr stark auf die Führungskraft an, die ein „hohes Maß an Kommunikation und Transparenz“ gewährleisten müsse.

Frank Schabel, Hays: "Die Führungskraft sollte fachlich loslassen können."
Frank Schabel, Hays: "Die Führungskraft sollte fachlich loslassen können."
Foto: Hays

In puncto Mitarbeiter-Eigenverantwortung vertritt Schabel die Auffassung, dass der Arbeitgeber seinen Beschäftigten soviel Spielraum geben sollte, damit diese ihre Themen und Aufgaben in Eigenregie umsetzten, denn sie seien die Experten in ihrem Fach. „Die Führungskraft sollte loslassen können und sich davon verabschieden, den Mitarbeiter fachlich zu kontrollieren“, so das Credo des Hays-Marketiers. Der Vorgesetzte sei also die Person, die „den Mitarbeiter menschlich weiterentwickelt“, sich aber aus den fachlichen Angelegenheiten heraushält. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie hier.