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China will sich am europäischen Satellitensystem Galileo beteiligen

19.09.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Europäische Union und China haben eine Zusammenarbeit am geplanten Satellitennavigationssystem "Galileo" vereinbart. Das weltraumgestützte Ortungssystem soll ab 2008 eine Alternative zum vom US-amerikanischen Militär kontrollierten Global Positioning System (GPS) bieten. Die ersten drei Satelliten will die European Space Agency (ESA) bereits 2006 in die Erdumlaufbahn schießen. Mit China habe die europäische Gemeinschaft einen wichtigen Verbündeten für das Projekt gefunden, erklärte Loyola Palacio, Vizepräsidentin der für das Vorhaben verantwortlichen Europäischen Kommission. Man werde sich aktiv an der Entwicklung und Konstruktion beteiligen, versprach der chinesische Wissenschaftsminister Xu Guanhua. Zu diesem Zweck soll unter anderem ein Technikzentrum in der Nähe von Peking aufgebaut werden. Inwieweit sich das

Reich der Mitte an den Kosten beteiligen wird, ist bislang nicht bekannt. In den letzten Monaten hatte es immer wieder Streit zwischen den EU-Staaten um die Finanzierung von Galileo und die damit verbundenen Aufträge für die heimischen Industrien gegeben. Die Verhandlungen über den Beitritt Chinas zum Galileo-Programm liefen bereits seit März dieses Jahres. Die endgültigen Verträge wollen die Verantwortlichen anlässlich eines Gipfeltreffens Ende Oktober unterzeichnen. (ba)