CW-Ranking: Die Top-IT-Unternehmen im Januar 2007

13.02.2007

Siemens Com noch immer unter Beschuss

Die Top 25 der meistgenannten IT-Unternehmen im Januar 2007.
Die Top 25 der meistgenannten IT-Unternehmen im Januar 2007.
Foto: computerwoche

Für Siemens Com scheinen sich die dunklen Wolken nicht zu lichten. Noch immer kursieren Negativschlagzeilen zur Korruptionsaffäre in den Medien. Einem Pressebericht zufolge sind erste Hinweise auf dubiose Geschäftspraktiken auch in der Mobilfunksparte (ICM) aufgetaucht. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG habe in einem vertraulichen Bericht zweifelhafte Zahlungen an externe Berater aufgelistet, berichtete das Nachrichtenmagazin Spiegel. Die Mobilfunksparte (ICM) und der Festnetzbereich (ICN) waren 2004 zum Bereich Siemens Com zusammengefasst worden, dessen Geschäftspraktiken derzeit von der Staatsanwaltschaft und internen Prüfern bei Siemens untersucht werden. Dem Bericht zufolge sollen rund 1,7 Millionen Euro zwischen dem 27. Oktober 2005 und dem 24. Februar 2006 aus ICM-Kassen an eine schweizerische Sie-mens-Tochter geflossen sein. Die Firma stehe bei Fahndern im Verdacht, als Geldwaschanlage für Schmiergeldzahlungen fungiert zu haben. Außerdem seien in dem Dokument fragwürdige Zahlungen der Mobilfunksparte aufgetaucht. Die Justiz in Deutschland, der Schweiz, Liechten-stein, Italien und mehreren anderen Ländern ermittelt wegen Untreue-, Geldwäsche- und Korruptionsverdachts gegen Siemens-Mitarbeiter. Die Konzernspitze hatte Mitte Dezember eingeräumt, dass eine Gruppe von Siemens-Managern in der Telekommunikationssparte von 1999 bis 2006 dubiose Zahlungen über 420 Millionen Euro geleistet habe.

Die Verschmelzung von Nokia und Siemens

Das neue Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks will seine im Juni 2006 angekündigten Stellenstreichungspläne wie vorgesehen umsetzen. Demnach sollen zehn bis 15 Prozent der Arbeitsplätze bis Ende 2010 wegfallen, teilten Siemens und Nokia auf einer Pressekonferenz Ende Januar mit. Auf der Basis der aktuellen Zahl von rund 60.000 Mitarbeitern bedeutet das einen Abbau von 6000 bis 9000 Stellen. Die beiden Technologiekonzerne selbst machten keine näheren Angaben. Mit den Stellenstreichungen soll den Angaben zufolge erst nach der Aufnahme der Geschäftstätigkeit des Gemeinschaftsunternehmens begonnen werden. Mit einem Abschluss der Zusammenlegung der beiden Netzwerksparten werde im ersten Quartal dieses Jahres gerechnet. Zunächst wollen die beiden Unternehmen ab Anfang Februar Kunden und Mitarbeiter über die künftige Produktpalette informieren. Mitte 2006 hatten Siemens und Nokia angekündigt, ihre Netzwerkaktivitäten zu verschmelzen und so einen Telekomausrüster mit einem Umsatz von rund 16 Milliarden Euro zu schaffen. Der Start des Joint Venture war ursprünglich für den 1. Januar 2007 geplant, doch Nokia hatte eine Verschiebung in das erste Quartal verlangt, als die Schmiergeldaffäre bei Siemens publik wurde.