CW-Ranking: Die Top-IT-Vorstände im Januar 2008

10.03.2008

Razvan Olosu als Retter?

Im Januar hat es Razvan Olosu im Zusammenhang mit Nokia Deutschland auf Platz drei des COMPUTERWOCHE-Rankings geschafft. Dabei ging es um die Verlagerung des Bochumer Nokia Werkes nach Rumänien und der Verdacht der Subventionserschleichung. Nachdem erst angekündigt wurde, dass Bochumer Werk zu schließen, sehen die Beschäftigten jetzt einen ersten Hoffnungsschimmer. Ein Treffen zwischen Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo und NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) in Düsseldorf wurde von der IG Metall und dem Betriebsrat als Erfolg gewertet. Ein grundsätzliches "Nein" zum Standort Bochum sei erst einmal vom Tisch. Es droht eine Zerschlagung. Nokia plant offenbar, Teile des Werks in Bochum zu verkaufen. Auch eine Testlinie könnte vor Ort bestehen bleiben. Insgesamt hätten durch die Maßnahmen mehrere hundert Menschen Aussicht darauf, ihren Job zu behalten. Laut der Welt hätten sich bereits erste Interessenten für verschiedene Geschäftssparten gemeldet. Demnach werde nicht nur über den Verkauf der Sparte mit der Produktion von Autozubehör verhandelt, sondern noch über weitere Bereiche. Der finnisch-indische Konzern Saskan habe bereits Interesse am Software-Bereich "Core Software" mit rund 150 Beschäftigten bekundet. Die Autozuliefersparte soll an den bisherigen Chef des Bereichs, Razvan Olosu, und den Düsseldorfer Finanzinvestor Equitiy Partners gehen.

Harald Stöber setzt auf DSL

Die Top 25 der meistgenannten IT-Vorstände im Januar 2008.
Die Top 25 der meistgenannten IT-Vorstände im Januar 2008.
Foto: Computerwoche

Arcor-Chef Harald Stöber sieht noch kein Ende des Booms bei schnellen DSL-Internetanschlüssen. "Das rasante Wachstum auf dem deutschen Breitbandmarkt wird mindestens noch zwei bis drei Jahre anhalten", so Stöber zur "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Wir gehen davon aus, dass in den kommenden Jahren zwischen 70 und 75 Prozent aller Telefonanschlüsse mit hohen Datenübertragungsraten ausgerüstet werden." Gefragt sind vor allem Bündelangebote für Telefon und DSL. Hier liefern sich die Wettbewerber einen harten Preiskampf. "Nach den Preissenkungen im abgelaufenen Jahr ist hier nicht mehr viel Luft nach unten. Da ist viel Marge vernichtet worden." Stöber geht davon aus, dass sich der Wettbewerb neben dem Preis stärker auf andere Felder wie Service, einfache Bedienung oder eine garantierte Bandbreite verlagern werde. Außerdem will der Arcor-Chef die ausgelagerten Servicebereiche wie Reklamation und Entstörung wieder ins Unternehmen integrieren. Der Unternehmensservice sei ein entscheidender Wettbewerbsfaktor, so Stöber zur Rheinischen Post. "Wir haben auch schon 100 Leute von Vodafone zu uns geholt, die im Call-Center nun für Arcor beraten. Noch rechnen wir das durch, aber für 2008 ist denkbar, dass wir rund 20 Prozent der Auslagerungen wieder integrieren", erklärte Stöber weiter. Eine Meldung, die Stöber nicht so gut gefallen dürfte, kam Ende Januar. Unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtete das Magazin "WirtschaftsWoche", dass der Vodafone-Deutschland-Chef Friedrich Joussen als Aufsichtsratschef zunehmend aktiv ins operative Geschäft der Tochter Arcor eingreift. Im ersten Quartal wolle er die Arcor-Spitze umbauen und seinen Vertrauten Mark Klein auf den neu geschaffenen Posten eines Marketing- und Vertriebsvorstands für Geschäftskunden hieven. Der offizielle Arcor-Chef Stöber werde dagegen "Schritt für Schritt entmachtet", sagte ein Insider dem Magazin. Intern werde bereits spekuliert, dass Stöber seinen Posten räume, sobald Vodafone die Minderheitsgesellschafter Deutsche Bahn und Deutsche Bank auskaufe und Arcor dann vollständig kontrolliere.