Das ca. 70 qm große Testlabor ist mit 180 Servern in Racks sowie neuester Energie-, Klima-, Mess- und Regeltechnik ausgestattet. Rund 50 Sensoren erfassen Werte wie Luftfeuchtigkeit, Raumtemperatur, Temperaturdifferenz zwischen Zu- und Abluft, Prozessor-Last oder Lüfter-Drehzahl. Wichtigstes Instrument dabei ist der Stromzähler - dieser sollte einfach so langsam wie möglich laufen. Im Doppelboden des Testlabors befindet sich zudem ein Rauchgenerator, der Luftströmungen visualisiert. Mit dem erzeugten Nebel werden die Strömungsrichtung der Luft und deren Geschwindigkeit sichtbar; zugleich erkennen die Ingenieure dadurch so genannte Strömungskurzschlüsse, d.h. entdecken undichte Stellen (Leckageluft) und Orte, an denen Luft auf gar keinen Fall ausströmen sollte.
Effizienz wassergekühlter Racks
Die Luftführung spielt im Rechenzentrum eine zentrale Rolle für die Klimatisierung. Die Ingenieure führen dabei verschiedene Tests durch, etwa mit der Kaltgangeinhausung. Zur Kühlung der Server führt hierbei das Umluftkühlgerät über den Doppelboden gezielt kalte Luft zu. Je nach eingestellter Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit, Prozessorlast oder Stromverbrauch optimieren die Tester dann Parameter wie Kaltwasserzufuhr oder Strömungsgeschwindigkeit der Ventilatoren. Der notwendige Kaltwassersatz befindet sich auf dem Dach des Testlabors.
Foto: Intel/T-Systems
Neben der Kaltgangeinhausung untersuchen die Experten Systeme mit Warmgangeinhausung - hier wird warme Luft gezielt abgesaugt und dann gekühlt -, testen die Effizienz von wassergekühlten Racks oder die Wirkung von technisch unterschiedlich ausgestatteten Umluftkühlgeräten. Um Rechenzentren mit verschiedenen Raumhöhen zu simulieren, verfügt das Testlabor über eine ultramoderne Hubdecke, deren Höhe sich variabel zwischen 3,70 Metern und 2,50 Metern verstellen lässt.
Die gesamte Anlage dient einem primären Ziel: Herauszufinden, welche Lösung unter welchen Bedingungen die optimale Energieeffizienz im Rechenzentrum bringt. Dabei betrachten die Ingenieure die komplette Prozesskette von der Energieerzeugung bis hin zum -verbrauch. Neben einer verbesserten Klimatechnik steht auch der Einsatz von energiesparenden IT-Komponenten im Fokus, etwa bei der Server- und Prozessortechnologie.