Der neue Siemens-Chef räumt auf

02.02.2005
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.

Verantwortlich für die Unsicherheiten in der Kommunikationssparte ist vor allem das Handy-Geschäft, das seit Sommer letzten Jahres rote Zahlen schreibt. 141 Millionen Euro Verlust im vorletzten Quartal folgten nun erneut 143 Millionen Euro Miese. Gegenüber dem Vorjahr sanken Umsatz und Anzahl der verkauften Geräte. Das Geschäftsgebiet Mobile Devices bekam die Quittung für eine verfehlte Gerätepolitik und einen Softwarefehler der Handy-Serie 65. Mittlerweile sind die Münchner im weltweiten Markt auf den fünften Platz abgerutscht.

Mit dieser Pleite verhagelte die Mobilfunkdivision das Quartalsresultat des Unternehmensbereichs Siemens Communications. Es fiel mit einem Plus von 240 Millionen Euro gemessen am Umsatzvolumen von 4,243 Milliarden Euro mager aus. Zudem kam der Profit nur zustande, weil Siemens für 208 Millionen Euro Anteile am Netzwerkausrüster Juniper Networks abgestoßen hatte.

Doch nicht nur das Handy-Geschäft zeichnet für das schwache Abschneiden verantwortlich. Eine weitere Ursache für die Misere des Kommunikationssektors ist die andauernde Zurückhaltung der Netzbetreiber bei Investitionen in Festnetztechnik, wohingegen das Business mit Mobilfunktechnik für Carrier und Voice-Equipment für Enterprise-Kunden ansprechend läuft. Allerdings gibt es auch in diesen Marktsegmenten aufgrund des harten Wettbewerbs einen starken Kostendruck und Überkapazitäten. Wegen dieser schwierigen Konstellation blieben die Mobilfunk- und Festnetzeinheiten seit dem Markt-Crash von 2001 in der Regel hinter den vom Management geforderten Umsatzmargen zwischen acht und elf Prozent zurück.

Entlassungen im Festnetzbereich