Migration auf Avaya Aura

Deutsche Bank setzt auf VoIP

29.09.2009
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Um Kosten zu senken und neue Services zu ermöglichen, stellt die Deutsche Bank weltweit ihre TK-Landschaft auf eine IP-basierende Architektur von Avaya um.
Deutsche Bank: Der Cisco-Shop wählt Avaya-Lösung.
Deutsche Bank: Der Cisco-Shop wählt Avaya-Lösung.
Foto: Deutsche Bank

Das Unternehmen aus Frankfurt am Main erhofft sich von dem auf drei bis fünf Jahre veranschlagten Projekt zum einen niedrigere Kosten, da die technische Ausstattung in den Filialen zurückgeht. Gleichzeitig werden verbesserte Service-Level möglich, während der Aufwand für den Betrieb sinkt. So sind in den 3.100 betroffenen Gebäuden in 72 Ländern teilweise neben IP-basierenden auch noch ISDN- oder analoge TK-Anlagen im Einsatz. Die zugrunde liegende Avaya-IP-Infrastruktur selbst will die Deutsche Bank künftig auf nur fünf Servern in ihren Rechenzentren hosten und zentral warten.

Als weiteren entscheidenden Punkt betonte Deutsche-Bank-Sprecher Klaus Thoma gegenüber der COMPUTERWOCHE, dass das Finanzinstitut mit dem geplanten Wechsel auf eine SIP-basierende (Session Initiation Protocol) Infrastruktur auf die gestiegenen Kommunikationsanforderungen reagiere. Mit Avaya Aura könnten alle Mitarbeiter auch außerhalb des Büros oder mobil - über den Java-basierenden Smartphone-Client Avaya one-X Mobile auf ihr gewohntes Kommunikationsequipment zugreifen. Neben der in Aura integrierten Präsenzfunktion ist laut Thoma auch die Unterstützung von Videoconferencing für die Deutsche Bank ein großes Thema. Dieses werde wegen des Effekts auf die Reisekosten und den Umweltschutz intern stark gefördert.

Vor der Entscheidung für Avaya Aura nahm die Deutsche Bank eine klassische Ausschreibung und einen langen Auswahlprozess vor. In dessen Rahmen wurden verschiedene Lösungen von Anbietern als Piloten getestet. Als einen der Mitbewerber dürfte Avaya dabei den Netzwerkriesen Cisco ausgestochen haben, der das Finanzinstitut seit längerem als Großkunden zählt. Unklar ist jedoch, ob der verlorene Deal für Cisco weitere Konsequenzen hat. Deutsche-Bank-Sprecher Thoma hielt sich zu diesem Thema bedeckt - über Beziehungen zu früheren oder bestehenden Dienstleistern gebe man keine Kommentare, so die Antwort. Auch bei der Frage nach der Höhe des Auftrags winkte der Unternehmenssprecher ab: Als Finanzinstitut gebe man über Gelddinge traditionell keine Auskunft.