Plätze 9 bis 6: Palm, Netscape und Suchportale
9. Palm OS Cobalt
Palms mobile Business-Geräte waren immer Revolutionen, Konkurrent Microsoft konnte nie dagegen anstinken. Softwareseitig war es jedoch genau andersherum: Palm OS war einigermaßen erfolgreich, sein Nachfolger Palm OS Cobalt, im Jahr 2004 veröffentlicht, jedoch ein Witz. Niemand wollte es haben. Anfang 2010 wurde Palm schließlich von HP übernommen.
8. Netscape 6
Als der Internet Explorer 4 im Jahr 1997 herauskam, war das der Wendepunkt der Browserkriege: Zum ersten Mal überhaupt war Microsofts Produkt besser als der Netscape Communicator - schneller, umfangreicher und kompatibler zu den geltenden Webstandards. Netscape reagierte nicht umgehend, sondern ruhte sich auf den früheren Erfolgen aus. Microsoft legte mit dem IE5 nach und Netscape startete das Open-Source-Projekt Mozilla, bei dem zunächst nichts außer fehlerhaften Beta-Releases herauskam. Als Netscape 6 dann endlich erschien, war der Kampf bereits zu Gunsten Microsofts entschieden. Der Netscape Communicator lebt dennoch in Mozillas Web-Suite SeaMonkey weiter - diese ist jedoch kaum bekannt und noch seltener im produktiven Einsatz.
7. Suchportale
Gibt es noch etwas anderes als Google? Als die Dotcom-Blase noch atmete, durchaus: AltaVista, Excite, Infoseek, Lycos und viele andere. Heute sind die meisten Suchmaschinen tot - einige leben im Verborgenen, andere wie ask.com versuchen sich vergeblich an der Wiederauferstehung. Das Problem der meisten damaligen Angebote war ihr Konzept, außer der Websuche noch Nachrichten- und Börsendienste, Horoskop, Wetterbericht, Spiele, Werbeinhalte, Freemail und andere Services in einem All-in-One-Portal anzubieten. Wir können alles, aber nichts richtig, mag man meinen. Das einzige Portal, was den folgenden Kahlschlag überlebte, war Yahoo (im deutschsprachigen Raum vielleicht noch Web.de). Google nutzte die Unübersichtlichkeit und ging gestärkt aus der Krise hervor. Mitte 2009 präsentierte Microsoft dann Bing und konnte mit inzwischen knapp 30 Prozent Marktanteil zumindest in den USA schon mehr als Achtungserfolge gegen den Branchenprimus erringen.
6. Microsoft Passport
Mehrere Online-Identitäten über einen Service zu verwalten, erscheint von der Idee her sinnvoll. Single Sign-On im Web 2.0 konnte jedoch bisher keinem Unternehmen zu Gewinnen verhelfen. Microsoft Passport ist eines der schlechten Beispiele: Seine Implementierung kam nicht voran, nicht enden wollende Datenschutzdebatten und immer neue Sicherheitslücken verpassten dem Produkt den Todesstoß.