Linux

Die 6 genialsten Anwendungen

28.01.2024
Von Sven Bauduin

Kodi Mediacenter

Kodi - vormals XBMC - ist eine freie und plattformübergreifende Mediaplayer-Software, welche als Mediacenter fungiert und durch seine zahlreichen Plug-ins stark erweitert werden kann.

Kodi kann Metadaten von lokal vorliegenden Mediendateien auslesen und in der eigenen Mediendatenbank speichern. Die Metadaten werden anschließend optisch ansprechend in einer eigenen Bibliothek dargestellt und lassen sich aus dieser direkt abspielen oder über ein lokales Netzwerk an andere Geräte im Haushalt verteilen.

Das Open-Source-Mediacenter Kodi 20 ("Nexus") folgt auf die Vorgängerversion Kodi 19 ("Matrix") und bietet zahlreiche neue Features.

Kodi 20 ("Nexus") - Auswahl neuer Features:

AV1-Hardware-Dekoder für Android

AV1-Hardware-Dekoder für Linux via VAAPI

ACES/Hable Tonemapping für GLES hinzugefügt

Mehr BiCubic Shaders für GLES

Update auf FFmpeg 4.4

Pipewire-Support

Zudem werden optische Datenträger unter Linux jetzt automatisch mittels [udisks] eingebunden. Unix-ähnliche Plattformen wie Android, Linux und macOS erhalten Support für WS-Discovery ("SMB Discovery").

Dank der vielfältigen Plug-ins lassen sich auch Internet-Videoportale wie YouTube, aber auch die Mediatheken der ARD und des ZDF über Kodi einbinden und abrufen. Auch die Integration von Video-on-Demand-Diensten lässt sich mit den Erweiterungen realisieren.

Kodi läuft aber nicht nur auf leistungsstarken Linux-PCs, sondern auch auf Kleinstsystemen wie dem Amazon Fire TV Stick, wie PC-WELT demonstriert.

Die aktuelle Version 20.2 von Kodi steht auf der offiziellen Website zum Download bereit und kann auch direkt über viele der etablierten Distributionen schnell und einfach nachinstalliert werden.

OnlyOffice

Die freie Office-Suite OnlyOffice aus Lettland ist gerade in der neuesten Version 7.5.1 auch für Linux erschienen und konzentriert sich dabei insbesondere auf Texte, Tabellen und Präsentationen.

Die mächtige Programmsammlung möchte eine Alternative zu bekannten Open-Source-Office-Suiten wie LibreOffice und OpenOffice und dem kostenpflichtigen Angebot von Microsoft Office darstellen.

OnlyOffice 7.5.1 ist eine äußerst moderne Office-Suite zum Erstellen von Texten, Tabellen und Präsentationen, während auf eine Anwendung zur Datenbankerstellung bewusst verzichtet wird. Dabei punktet die freie Software primär mit ihrem vollständig offenen Quellcode und dem Multiplattform-Support für Systeme, welcher auch die freien Betriebssysteme auf Basis von Linux nativ unterstützt.

Zudem wollen die finnischen Entwickler die Interoperabilität mit Microsoft Office und dessen auf XML basierenden Dateiformaten DOCX, XLSX und PPTX für Word, Excel und PowerPoint weiter verbessert und die Kompatibilität deutlich erhöht haben. OnlyOffice hat mit Dokumenten aus Microsofts Office-Suite in der Regel keinerlei Probleme und kann diese öffnen und entsprechend bearbeiten.

OnlyOffice ist für Privatanwender vollständig kostenlos und lässt sich direkt über die Website des Entwicklers herunterladen. Der offizielle YouTube-Kanal hält insbesondere für Einsteiger äußerst wertvolle Anleitungen und Tipps und Dokumentvorlagen bereit.

Ardour

Die professionelle digitale Audio-Workstation Ardour, eine quelloffene Software für die Bearbeitung und das Abmischen von Audiodateien und Aufzeichnungen auf dem Computer, ist in der neuesten Version 8.2 erschienen und kostet als Open Source ab 1 US-Dollar.

Das äußerst mächtige Audio-Werkzeug kann aber auch vollständig kostenlos genutzt werden, muss dann jedoch selbst kompiliert werden.

Das einmal mehr unter der Leitung von Chef-Entwickler Paul David entstandene Ardour 8.2, eine leistungsstarke und sehr umfangreiche Digital Audio Workstation (DAW) für Linux, kann wie gewohnt kostenlos als Quellcode heruntergeladen und im Anschluss selbstständig für das eigene System kompiliert und entsprechend installiert werden.

Weniger versierte Anwender oder solche, die sich etwaige Aktualisierungen direkt vom Entwickler der Software wünschen, erhalten ab einer Spende von einem US-Dollar die fertige Software sowie alle erscheinenden Updates für die erworbene Version.

Anwender, die bei der Installation der fast schon einschüchternden Software ein wenig Unterstützung benötigen, können auf die Website ubuntuusers.de vom Ubuntu Deuschland e.V. zurückgreifen, welche eine umfangreiche deutschsprachige Anleitung bereitstellt.

Ardour orientiert sich hinsichtlich seiner Benutzeroberfläche und seines Bedienkonzepts an der kostenpflichtigen Profi-Software Pro Tools, einer Software, die in Tonstudios häufig verwendet wird. In Bezug auf Umfang und Leistungsfähigkeit kann Ardour mit sämtlichen professionellen Lösungen am Markt mithalten und diese teilweise übertreffen.

Weitere Informationen liefert die offizielle Website der Entwickler.

(PC-Welt)