Die beliebtesten Spiegelreflexkameras im großen Vergleichstest

02.07.2007
Von 
Verena Ottmann ist seit 16 Jahren bei PC-WELT für Hardware-Themen zuständig. Mit Ratgebern, Tests und Tipps informiert sie im Heft und auf den Online-Plattformen über Wissenswertes rund um Digitalkameras und externe Festplatten. Außerdem kümmert sich Verena Ottmann als Heftkoordinatorin um die Planung und Realisierung der AndroidWelt. Privat interessiert sie sich für alles, was man auf dem Fernseher oder der Stereoanlage ausgeben kann.

Kaufberatung

Wer sich eine digitale Spiegelreflexkamera kaufen will, hat's eigentlich recht einfach: Es gibt nur ein paar Hersteller - neben den Major Playern Canon, Nikon, Olympus und Pentax mit üppigem Sortiment stehen noch Fujifilm, Panasonic, Samsung und Sony mit einigen wenigen Modellen zur Auswahl. Und über die Bildqualität müssen Sie sich eigentlich auch keine großen Sorgen machen. Interessant wird's erst, wenn Sie sich die Ausstattung und die Spezialfunktionen der einzelnen SLRs ansehen - und natürlich den Preis. Und auch ganz wichtig bei der Wahl der perfekten Kamera: Nehmen Sie Ihr Wunschmodell in die Hand und testen Sie, ob das "Feeling" stimmt. Alles andere kommt dann von selbst.

Die richtige Kameraklasse
Spiegelreflexkameras kann man in drei Kategorien einteilen: Für Einsteigerkameras wie die Olympus E-510, die Nikon D40x oder die Canon EOS 400D bezahlen Sie in der Regel um die 900 Euro inklusive Kit-Objektiv. Diese Modelle haben anfängerfreundliche Features wie Live-View (LCD als Sucher), Motivprogramme oder einen Panoramamodus. In der Mittelklasse finden Sie beispielsweise die Nikon D200, die Pentax K10D oder die Fujifilm Finepix S3 Pro. Kameras aus dieser Kategorie kosten ab etwa 1000 Euro und haben einen schnelleren Bildprozessor, der besonders Serienbildern zugute kommt. Auch bieten sie weniger Automatiken und mehr manuelle Optionen. In der Oberklasse rangieren Modelle wie die Canon 1D Mark III. Diese Profi-Geräte beginnen ab etwa 4000 Euro, der Preisbereich ist nach oben offen. Wir beschäftigen uns jedoch hauptsächlich mit den Einsteiger-SLRs.

Eine Spiegelreflexkamera alleine macht allerdings noch kein gutes Bild. Es kommt auch auf das Objektiv an. Und selbst wenn Sie als Spiegelreflex-Einsteiger mit Ihrem Kamera-Kit und dem beiliegenden Objektiv zufrieden sind, sollten Sie über ein zweites oder drittes Objektiv nachdenken. Sie werden sehen, dass Ihnen das Knipsen dann noch mehr Spaß macht.

Zoom oder Festbrennweite
Zuerst stellt sich die Frage, ob Sie ein Zoom- oder ein Festbrennweiten-Objektiv wollen. Zoomobjektive haben den Vorteil, dass sie hohe Flexibilität bieten. Sie vereinen sozusagen mehrere Objektive in einem, sparen Ihnen dadurch die Schlepperei, Platz in der Tasche und den nervigen Objektivwechsel. Allerdings verzeichnen sie oft stark, was bei Festbrennweiten nicht vorkommt. Festbrennweiten sind außerdem meist lichtstärker, haben aber – wie der Name schon sagt - einen stark begrenzten Brennweitenbereich. Wollen Sie also hauptsächlich auf Partys oder bei Veranstaltungen fotografieren, wo Sie schnell reagieren müssen, sollten Sie zu einem Zoomobjektiv greifen. Bevorzugen Sie Landschaften oder andere Motive, bei denen es vor allem um brillante Farben und erstklassige Bildqualität geht, sollten Sie eine Festbrennweite in Betracht ziehen.

Grundsätzlich lassen sich Festbrennweiten- und Zoomobjektive in drei Gruppen einteilen, wobei ein Zoomobjektiv auch mehrere Bereiche abdecken kann:
Normal- oder Standardobjektive liefern eine Brennweite von 50 Millimetern. Sie entsprechen in etwa dem Blickwinkel des menschlichen Auges und sind perfekt als Einsteigerobjektive, da sie meist günstig sind, aber dennoch eine hohe optische Leistung bringen.
Weitwinkelobjektive bieten eine Brennweite bis 50 Millimeter und liefern große Bildausschnitte, die sich besonders für Landschaften eignen. Objektive mit einer Brennweite unter 20 Millimeter nennt man Superweitwinkelobjektive. Darunter fallen auch die so genannten Fisheye-Objektive, die einen Bildwinkel von 180 Grad besitzen und meistens ein kreisförmiges Bild produzieren.
Brennweiten über 50 Millimeter heißen Teleobjektive, ab 300 Millimeter dann Super- oder Ultra-Teleobjektive. Sie eignen sich für Bilder, bei denen der Fotograf vom Motiv weit entfernt ist, es aber gerne heranzoomen möchte.
Da es ab bestimmten Winkeln schwierig ist, Objektive von hoher Qualität (Auflösung, Lichtstärke, Verzerrung usw.) kostengünstig zu produzieren, beschränken sich Hersteller bei Wechselobjektiven meist auf 3- bis 5fach-Zoom.

Blenden und Lichtstärke
Neben der Brennweite, die nichts über die Qualität eines Objektivs aussagt, ist die Lichtstärke ein weiteres wichtiges Kaufkriterium. Sie beschreibt die größtmögliche Blendenöffnung, also den kleinsten Blendenwert. Denn je weiter sich die Blende öffnen lässt, desto mehr Licht kann auf den Sensor fallen. Das hat den Vorteil, dass Sie auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch Verschlusszeiten bekommen, die Sie aus der Hand halten können.
Sehr gute Objektive bieten eine Lichtstärke von f1,8, gute Objektive liegen zwischen f2,0 und f2,4. Hier kommt es allerdings auch auf die Art des Objektivs an. Denn Telelobjektive mit f2,8 sind durchaus hochwertig. Übrigens: Bei Zoomobjektiven werden oft zwei Werte angegeben, wobei Letzterer sich auf die längstmögliche Brennweite bezieht. Zum Beispiel: Hat ein Objektiv die Lichtstärke 1:3,5 – 5,6, bedeutet das, dass im Weitwinkel- und Normalbereich maximal die Blende f3,5 möglich ist, im Telebereich dagegen nur f5,6.