Open Source im Unternehmen

Die wichtigsten Linux-Zertifizierungen

06.01.2016
Von Ludger Schmitz

Linux Foundation: Introduction to Linux

Das jüngste Zertifizierungsprogramm kommt von der Linux Foundation und ist kaum ein halbes Jahr alt. Es ist die Weiterentwicklung des "Massively Open Online Course" (MOOC) "Introduction to Linux". An diesem Programm, angeboten auf der "edX"-Plattform, haben in den ersten zwölf Monaten rund 300.000 Personen teilgenommen, fast ein Drittel davon aus den USA. Allerdings gibt es keine Hinweise, wie viele Leute auch das ganze Tutorium mitgemacht haben.

Linux Foundation Certified System Administrator (LFCS)

Gleichwohl hat die Linux Foundation den Zuspruch als Anlass gesehen, im August vorigen Jahres zwei eigene Zertifizierungen aufzusetzen. Das Zeugnis "Linux Foundation Certified System Administrator" (LFCS) soll Kenntnisse mittleren Levels zur Administration und zum Troubleshooting in Linux-Umgebungen bescheinigen. Ein "Linux Foundation Certified Engineer" (LFCE) soll in der Lage sein, Systemarchitekturen zu entwickeln und zu implementieren. Er soll zudem über grundlegendes Wissen über das Betriebssystem hinaus verfügen.

Die Prüfungsanforderungen sind nach den Informationen auf der Website der Linux Foundation den Qualifikationen entsprechend. Es gibt noch keine formalisierte Ausbildung oder Angebote durch Schulungspartner. Die Stiftung bietet ein Handbuch und einen "Certification Preparation Guide" zur Vorbereitung auf die Prüfung an. Die ist schon einen Tag nach der Anmeldung möglich, kann aber auch erst ein Jahr danach erfolgen.

Die Examen legt man daheim am PC ab. Der braucht kein Linux, sondern nur einen Webbrowser, Internetanschluss, Webcam und Mikrofon. Den Schwerpunkt der Prüfungen legt die Linux Foundation nicht auf Multiple-Choice- oder theoretische Fragen. Vielmehr sind unter Zeitdruck über die Kommandozeile bestimmte Probleme zu lösen.

Die Probanden können vor der Prüfung auswählen, für welches Betriebssystem sie zertifiziert werden möchten. Zur Wahl stehen CentOS (also Richtung Red Hat Enterprise Linux), openSUSE (Richtung Suse Linux Enterprise Server) oder Ubuntu. Nach ersten Angaben der Linux Foundation haben sich die Hälfte der Kandidaten für Ubuntu entschieden, 45 Prozent für CentOS und fünf Prozent für Suse.

Vor wenigen Tagen hat die Linux Foundation mitgeteilt, den Kurs "Introduction to Linux" um eine weitere Online-Schulung zu ergänzen: "Essentials of System Administration" soll Basiswissen für die Betreuung von Linux-Umgebungen vermitteln. Diese Schulung könnte sich zur Vorbereitung auf die LFCS-Prüfung anbieten. (wh)

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