E-Learning muss schnell, einfach und billig sein

26.11.2002
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Lange wurde die Diskussion über E-Learning überwiegend unter technischen Gesichtspunkten geführt. Nun erkennen Hersteller und Anwender, dass die Motivation der Mitarbeiter, die Akzeptanz im Management und die Einbindung der E-Learning-Lösung in einen größeren Qualifizierungsprozess wichtiger sind als neue Features.

"Keine technischen Innovationen. Immer das Gleiche. Nur heiße Luft." Für manche der 450 Besucher war der 8. IT-Trainingskongress in Bonn eine Enttäuschung. Für die meisten aber rückte die Veranstaltung von Synergie Network, bei der sich auch 36 Bildungsanbieter präsentierten, endlich die wichtigen Fragen in den Mittelpunkt: Die Weiterbildungsangebote sollen auf den konkreten inhaltlichen Bedarf und die Zielgruppe zugeschnitten sein. Die Kosten müssen sich in Grenzen halten, Lernerfolg und Nutzen sollten messbar sein.

Zudem werden elektronische Lernmethoden inzwischen nicht mehr als isolierte Komponente in der Weiterbildung betrachtet, sondern als ein Baustein in einem größeren Qualifizierungskonzept. Die Hersteller haben die Erkenntnis, dass man auf Schulungen im alten Stil nicht verzichten kann, in den neuen Mark-ting-Begriff "Blended Learning" (gemischtes Lernen) verpackt und bieten entsprechende Lösungen an.

Quelle: Airin Kassmann

In der Unternehmensrealität kommen Computer- und Web-based Trainings vor allem zum Einsatz, wenn es gilt, den Umgang mit Massenprodukten wie Microsoft Office zu vermitteln oder traditionelle Kurse vor- oder nachzubereiten. „Es geht nicht mehr um die Frage, ob wir E-Learning brauchen oder nicht“, so Heinz Arzberger, Geschäftsführer des IT-Dienstleisters Comonfour aus Nürnberg. Mit Präsenztraining ließen sich Großgruppen nicht innerhalb kurzer Zeit wirtschaftlich schulen.