3D-Drucker für Einsteiger

Elegoo Neptun 4 im Test

09.12.2023
Von  und Anyron Copeman
Denise Bergert ist Fotografin und IT-Journalistin aus Chemnitz.

Leistung

  • Angebliche Geschwindigkeiten von bis zu 500 mm/s

  • Generell schnell und zuverlässig

  • Probleme mit der Elegoo Slicer-Software

Der Hauptgrund, den Neptune 4 zu kaufen, sind seine hohen Druckgeschwindigkeiten. Elegoo gibt ein Maximum von 500 mm/s an, aber selbst die empfohlenen 250 mm/s sind viel schneller als die meisten günstigen 3D-Drucker. Mit dieser Einstellung habe ich die meiste Zeit meines Tests verbracht, und die Ergebnisse waren im Allgemeinen beeindruckend.

Der Hauptgrund für den Kauf des Neptune 4 ist seine hohe Druckgeschwindigkeit.

Auf dem mitgelieferten 8-GB-USB-Stick finden Sie eine Auswahl von bereits vorgeschnittenen Drucken. Ein Blumentopf und ein Werkzeughalter sahen beide toll aus. Vorgeschnittene Modelle sind allerdings selten ein guter Test für einen Drucker.

Meistens laden Sie ein 3D-Modell als STL-Datei herunter. Diese muss in G-Code-Dateien umgewandelt werden, die vom Drucker gelesen werden können. Dafür benötigen Sie eine Slicer-Software. Elegoo empfiehlt die Verwendung seiner eigenen Version der beliebten Cura Slicer-App. Hier können Sie das Drucker-Profil für den Neptune 4 auswählen und müssen so keine weiteren manuellen Einstellungen mehr tätigen.

Obwohl ich alle Einstellungen überprüft habe, war das Drucken mit Elegoo Cura eine ärgerliche Fehlentscheidung.

Foto: Anyron Copeman / Foundry

Mit der aktivierten Spiralisierungseinstellung druckte der Neptune 4 diese Vase einwandfrei. Der gelenkige Axolotl war sogar noch beeindruckender. Jedes einzelne Gelenk wurde originalgetreu nachgebildet, sogar ohne Krempe.

Mit aktivierter Spiralisierungseinstellung hat der der Neptune 4 eine einwandfreie Vase gedruckt.

Foto: Anyron Copeman / Foundry

Bei anderen Modellen kam es jedoch zu einigen bizarren Fehlschlägen. Der klassische 3DBenchy war ein totaler Reinfall (unten) und litt anscheinend unter einer extremen Unterextrusion. Der Mini-Krake (oben) war sogar noch schlimmer, obwohl die Software eine korrekte Vorschau angezeigt hatte.

Foto: Anyron Copeman / Foundry

Handelt es sich hier um ein schwerwiegendes Hardwareproblem? Glücklicherweise nicht. Durch den Austausch der Slicer-Software von Elegoo gegen die offizielle Ultimaker-Version von Cura waren die Probleme sofort behoben (der Benchy und der Oktopus links auf den Fotos wurden mit Ultimaker Cura gesliced). Es gibt dort kein Neptune 4-Profil, ich konnte jedoch das Neptune 3-Profil auszuwählen und die Druckgeschwindigkeit anzupassen.

Seit dieser Änderung habe ich alles, was ich ausprobiert habe, ohne Probleme gedruckt. Es ist möglich, dass eine bestimmte Kombination von Einstellungen oder ein zukünftiges Update die Probleme beim Elegoo Cura beheben wird, aber es ist schön zu wissen, dass mit dem Drucker selbst alles in Ordnung ist.

Neben PLA können Sie auch ABS, TPU, PETG, Holz, Marmor und Nylon verwenden, was den Neptune 4 beeindruckend vielseitig macht. Theoretisch. Ich habe den Neptune 4 mit einer Spule 1,75 mm weißem PLA-Filament getestet, das mir von Elegoo zur Verfügung gestellt wurde.

Preis und Verfügbarkeit

Alles in allem bietet der Neptune 4 ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Im EU-Shop von Elegoo kostet der Neptune 4 252 Euro, der Versand ist kostenlos. Bei Amazon schlägt der 3D-Drucker (mit Gutschein) mit 279,99 Euro zu Buche.

Der Neptune 4 ist erschwinglicher als viele andere 3D-Drucker auf dem Markt. Der offensichtlichste Konkurrent des Neptune 4 ist der Anycubic Vyper. Er ist zwar aktuell mit 219 Euro günstiger als der Neptune 4, bietet jedoch nur langsame Druckgeschwindigkeiten.

Sollte ich den Elegoo Neptune 4 kaufen?

Der Elegoo Neptune 4 ist ein großartiger 3D-Drucker für Anfänger. Die Einrichtung ist relativ einfach, und er liefert durchweg beeindruckende Ergebnisse bei verschiedenen Geschwindigkeiten und Designs. Allerdings sollten Sie auf die Cura-Slicer-Software von Elegoo verzichten (entscheiden Sie sich stattdessen für die Ultimaker-Version). Verzichten müssen Sie außerdem auf Annehmlichkeiten wie WLAN, mit denen Sie direkt von einem Laptop oder PC aus drucken könnten.

Aber bei diesem günstigen Preis kann man sich kaum beschweren. Er bietet die gleichen hohen Geschwindigkeiten wie der K1 von Creality oder der Bambu P1P zu einem Bruchteil des Preises. Genau das macht ihn auch zu einer Empfehlung für Anfänger.

(PC-Welt)