Schweden gehen amerikanischen Telekommunikationsmarkt an:

Ericsson angelt sich US-Großauftrag

24.04.1987

STOCKHOLM (CW) - Seinen bislang größten US-Auftrag konnte jetzt der schwedische Informationstechnik- und Telekommunikations-Konzern Ericsson an Land ziehen. Die US West Inc, eine von sieben regionalen Bell-Gesellschaften, orderte 51 Digital-Telefonvermittlungssysteme vom Typ "Axe".

Die Ericsson-Systeme sollen dazu dienen, einen Teil des staatlichen Telefonnetzes auf die digitale Technik umzustellen. Geplant ist, innerhalb der kommenden fünf Jahre mehr als 52 ältere elektromechanische Anlagen durch die digitalen Vermittlungssysteme im Bundesstaat Idaho zu ersetzen. Den Austausch vornehmen wird Mountain Bell, einer von drei US-West-Companies. Die ersten Systeme will Ericsson bereits bis Ende dieses Jahres liefern; das Projektende ist für 1991 angesetzt. Der Auftragswert soll sich auf 15,7 Millionen Dollar belaufen.

Peter Thomas, Chief Executive der amerikanischen Ericsson-Niederlassung, bezeichnete diesen Deal als einen "Meilenstein in den Bemühungen des Unternehmens, sich am amerikanischen Markt zu etablieren". Schließlich habe Ericsson bei diesem Geschäft einige große, nicht-amerikanische Telekommunikations-Hersteller aus dem Rennen werfen können.

Dennoch ist der schwedische Informations- und Telekommunikations-Konzern nicht ohne Sorgen. Zwar konnte im abgeschlossenen Geschäftsjahr der Gewinn vor Steuern um 3,8 Prozent auf 140,8 Millionen Dollar gesteigert werden, doch im verlustträchtigen Bereich Informationssysteme mußte der Konzern erneut einen Verlust von 43,9 Millionen Dollar hinnehmen.

Damit summiert sich der von der Information Systems Division in den letzten drei Jahren eingefahrene Verlust auf mehr als 200 Millionen Dollar.