Stärken und Schwächen des T-Mobile G1

Erste Praxiseindrücke vom Google-Handy

17.10.2008
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Höhen und Tiefen der Tastatur

Anders als das Apple iPhone befinden sich beim "Google-Fone" unter dem großen Display ein Trackball sowie fünf Tasten (Menü, Gespräch annehmen, Auflegen, Startbildschirm, Weiterblättern). Ein On-Screen-Keyboard wie beim iPhone fehlt komplett, dafür besitzt das Gerät als Slider eine aufschiebbare Tastatur. Deren Tasten liegen weit auseinander, sind jedoch laut Testurteil zu flach und bei grellem Licht schwer zu unterscheiden. Zudem bewirke die Ausbuchtung auf der rechten Seite, dass man die Finger beim Schreiben stark abwinkeln muss. Die Tester bei "Engadget" räumen jedoch ein, dass man nach ein wenig Übung darauf flüssig tippen könne. Mossberg befand immerhin, dass die physische Tastatur des G1 ein Lichtblick für Nutzer sei, die es hassten, auf einem Glasdisplay zu tippen.

Wenig Positives konnten die Tester der eingebauten 3,2-Megapixel-Kamera abgewinnen. Diese ist zwar formell der Zwei-Megapixel-Kamera des iPhone überlegen. Gohring vom "IDG News Service" berichtet jedoch, dass die Bilder selbst bei hellem Tageslicht unterbelichtet seien. Fotos in Gebäuden oder während der Dämmerung zu schießen, sei eine Illusion. Eine Möglichkeit, die Einstellungen zu verändern habe sie nicht gefunden.

Vermisst wurde auch eine Funktion zur Aufnahme von Videos. Diese fehlt auch dem iPhone, wäre aber dank der guten YouTube-Einbindung sicherlich eine Option für das Google-Handy gewesen.

In anderen Hardware-Disziplinen punktete das T-Mobile G1 im Vergleich zum iPhone: So war die gemessene Batterielaufzeit etwas länger, gleichzeitig besteht die Möglichkeit, den Akku auszutauschen. In Sachen Speicherplatz ist das Android-Handy mit 1 GB interner Speicher scheinbar unterlegen - ein Slot für zusätzliche Speicherkarten lässt den verfügbaren Platz jedoch auf das Vielfache des iPhones anwachsen. WSJ-Tester Mossberg berichtet interessanterweise, dass der interne Speicher für Drittanwendungen auf 128 MB begrenzt sein soll - sollte dies zutreffen, wäre die Usability deutlich einschränkt. Generell sind sich die Tester jedoch einig, dass das Besondere am T-Mobile G1 die Software sei. Wenn Windows Mobile darauf laufen würde, wäre das Gerät nur eine Fußnote in der Geschichte von HTC, so das vernichtende Urteil der Engadget-Redakteure Joshua Topolsky und Chris Ziegler.

Aus Sicht von Nancy Gohring vom "IDG News Service" ist die Hardware im Großen und Ganzen nicht schlechter als bei den meisten Smartphones. Das installierte Android wiederum sei herausragend genug, um bei vielen Nutzern Punkte gegenüber der Konkurrenz gutmachen zu können.