MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Wettbewerbsbehörde der EU-Kommission wird möglicherweise die zwei aktuell laufenden Verfahren gegen Microsoft zusammenlegen. Dem zuständigen Kommissar wegen Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht Mario Monti zufolge könnten die schwebenden Ermittlungen zu einer Geldstrafe für den Softwarekonzern führen. Nach der Einschätzung von Anwälten würde die Zusammenlegung zwar die Dauer des Verfahrens in die Länge ziehen, aber der Kommission die Möglichkeit geben, die Vorwürfe gegen die Gates-Company in wettbewerbsrechtlicher Hinsicht zu kanalisieren. Microsoft muss sich derzeit in 15 europäischen Staaten wegen der Verletzung des Wettbewerbsrechts verantworten. Die Ordnungsstrafe für den Konzern könnte bis zu zehn Prozent der weltweiten Unternehmensumsätze betragen. Unter anderem hatte Sun Microsystems der Gates-Comany vorgeworfen, mit
diskriminierenden Lizenzbestimmungen gegen EU-Wettbewerbsrecht zu verstoßen und außerdem essentielle Informationen über sein Windows-Betriebssystem geheimzuhalten (Computerwoche online berichtete).