OEM und Weiterentwicklung

Extreme Networks schließt WLAN-Deal mit Motorola

22.10.2009
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Im Rahmen eines OEM-Abkommens wollen die beiden Hersteller gemeinsam WLAN-Lösungen entwickeln und vermarkten.

Mit der Kooperation reagiert Extreme Networks auf den stetig wachsenden Trend, Client-PCs und andere Geräte via Wireless LAN an das Firmennetz anzubinden. Die Unternehmen erhoffen sich davon eine zusätzliche Flexibilität und Mobilität sowie damit verbundene Kosteneinsparungen. Nachdem im vergangenen Monat nach langem Warten die Ratifizierung des Turbo-WLAN-Standards 802.11n erfolgte - eine der letzten Hürden vor einem breiten Deployment - prognostizieren Marktforscher der Drahtlostechnik im Enterprise-Umfeld ein Wachstum von jährlich 20 Prozent.

Bislang standen die Chancen von Extreme jedoch nicht besonders gut, an dem erwarteten Boom kräftig mitzuverdienen. So hatte der Netzausrüster lediglich eine kleine Auswahl an Access-Points aus einer Kooperation mit Chantry/Siemens Enterprise Communications plus dazugehörige Controller im Programm.

Die Access-Points der Altitude 3500/4600-Serie
Die Access-Points der Altitude 3500/4600-Serie
Foto: Extreme Networks

Über die nun verkündete Partnerschaft mit Motorola - neben Cisco und Aruba einer der Top-Player im Enterprise-WLAN-Markt - kann Extreme Networks dagegen ab Dezember ein breites Portfolio anbieten. Dieses umfasst eine Reihe von Access-Points für 802.11a/b/g und n (Altitude 3500/4600). Die zu den neuen Access-Points passenden WLAN-Controller von Motorola fasst Extreme in der neuen Serie Summit WM3000 zusammen. Die Modelle können je nach Ausführung 22 (WM3400), 256 (WM3600) oder 1024 (WM3700) Access-Points und bis zu 96.000 Endgeräte verwalten. Zur einfachen Verwaltung der drahtlosen Netze bietet Extreme die "Wireless Management Suite" an.

Zusätzlich arbeiten Extreme Networks und Motorola bereits gemeinsam an einer kombinierten LAN- und WLAN-Lösung, die die Funktion des Motorola-WLAN-Controllers in die Ethernet-LAN-Switches von Extreme integriert. Auf diese Weise sollen nicht nur Engpässe, wie sie bei der Nutzung eines übergestülpten Wireless-Netzes drohen, vermieden werden. Außerdem lassen sich durch die Integration übergreifende Sicherheits- und Administrationsrichtlinien sowohl im LAN als auch im WLAN umsetzen.

Extreme und Motorola erhoffen sich von der Möglichkeit einer einheitlichen Verwaltung erhebliche Wettbewerbsvorteile - insbesondere gegenüber Branchenprimus Cisco. Der Netzwerkriese hatte zwar bereits 2005 den Anbieter von WLAN-Management-Software Airespace übernommen. Während Cisco die Lösung jedoch nur an sein IOS angeknüpft hat, verspricht Extreme eine tiefe Integration in sein Switch-Betriebssystem ExtremeXOS.