Mehr Tempo am Kabelanschluss

Fritzbox 6670 Cable im Test

07.07.2024
Von Christoph Hoffmann
Die neueste Fritzbox für den Kabelanschluss bringt als Highlights Wifi 7, 2,5-Gbit/s-Anschluss und ZigBee-Unterstützung. Doch wie schlägt sich die Fritzbox 6670 Cable im Alltag an einem Gigabit-Anschluss? Der Test zeigt es.
Foto: Christoph Hoffmann mit Material von AVM

Auf einen Blick

Pro

  • Einfache Einrichtung

  • Wifi 7-Unterstützung

  • Stabile WLAN-Verbindungen

  • ZigBee-Integration

  • 1 × 2,5-Gigabit-LAN-Anschluss

  • 4 × 1-Gigabit-LAN-Anschluss

  • DECT-Telefonzentrale

Kontra

  • Nur USB-2.0-Anschluss

  • Träge Bedienoberfläche

Fazit

Bei der Fritzbox 6670 Cable greift AVM einerseits oben ins Regal und spendiert dem Router mit Wifi 7, 2,5-Gbit/s-Anschluss und ZigBee-Unterstützung modernste Technik. Auf der anderen Seite funkt die Fritzbox mit 2×2 MIMO und kommt so auf Datenraten von bis zu 720 Mbit/s im 2,4-GHz-Band und 2.880 Mbit/s im 5-GHz-Band. Das ist weniger als die Fritzbox 6690 Cable leistet, die auf 4.800 MBit/s (5 GHz) beziehungsweise 1.200 MBit/s (2,4 GHz) kommt. Insgesamt ist die Fritzbox 6670 Cable ein zuverlässiger Router und arbeitet bei unserem Testaufbau mit anderen Fritzboxen und Repeatern von AVM im Mesh ohne Aussetzer.

Design & Verarbeitung

Die Fritzbox 6670 Cable kommt im bewährten Design anderer Fritzboxen wie den Modellen 7590/7590ax und 6660 Cable. Sie lässt sich flach auf eine Oberfläche legen und unterscheidet sich deutlich von der 6690 Cable, mit Ihrem vertikalen Aufbau.

An der Vorderseite gibt es fünf LEDs (Power/Cable), Info, WLAN, Fon/DECT und Connection/WPS - wobei es unterhalb der drei letztgenannten auch Taster gibt, um etwa das Funknetzwerk einzuschalten oder die Verbindung zu Repeatern aufzubauen.

Links an der Seite gibt es einen USB-Anschluss, aber nur nach dem langsamen und heute eigentlich nicht zeitgemäßen 2.0-Standard. Das disqualifiziert die Fritzbox 6670 Cable als NAS.

Schade, denn auf der Rückseite finden sich neben vier LAN-Anschlüssen mit Gigabit-Tempo auch einer für 2,5-Gbit/s-Verbindungen, die immer mehr PCs und Notebook mit entsprechenden Netzwerkanschlüssen unterstützen.

Foto: Christoph Hoffmann

Als Telefonzentrale nutzt die Fritzbox 6670 Cable den DECT-Standard, um bis zu sechs kompatible Schnurlostelefone zu verbinden. Dazu gibt es noch einen a/b-Port (TAE/RJ11) für analoge Telefone, Faxgeräte oder Anrufbeantworter.

Als moderner Router für den Kabelschluss wird DOCSIS 3.1 unterstützt, der das Gigabit-Tempo von Vodafone und anderen Internetprovidern an die Fritzbox liefert.

Beim nicht sichtbaren Antennendesign der Fritzbox 6670 Cable setzt AVM auf die 2×2 MU-MIMO-Technologie. Im Unterschied zum 4×4 der 6690 kann das für eine geringere Kapazität bei der gleichzeitigen Datenübertragung zu mehreren Geräten sorgen. Zudem unterstützt die Kabel-Fritzbox nicht das 6-GHz-Frequenzband wie es andere Hersteller bei ihren Geräten mit WiFi 7 tun. Dessen Wi-Fi Spektrum ist 1.200 MHz breit (mehr als das Doppelte von 2,4- und 5-GHz-Spektren) und unterstützt bis zu sieben noch größere 160-MHz-Kanäle. In der Theorie kann 6 GHz bis zu 2 Gbit/s liefern.

Ein Highlight des 6670-Modells ist die Unterstützung für ZigBee 3.0: So lassen sich nicht nur wie bisher DECT-ULE-Geräte wie die DECT-500-Birne oder die Heizungsthermostate Fritz DECT 302 in Betrieb nehmen, sondern auch ZigBee-Steckdosen und Leuchtmittel. Eine ZigBee-Kompatibilitätsliste von AVM zeigt die passenden Geräte an. Auch Rollos, Steckdosen, Schalter und Unterputzmodule sind kompatibel.

Installation & Inbetriebnahme

Die Einrichtung der Fritzbox 6670 Cable läuft in zwei Stufen ab: Nach dem Auspacken, Aufstellen und der Inbetriebnahme mit Strom- und Netzwerkkabel sowie Kabelanschluss muss die Fritzbox beim Internetprovider aktiviert werden. Hinweise zur freien Router-Wahl finden Sie hier auf einer speziellen Seite bei AVM.

Nach unserem Anruf bei Vodafone und Übermittlung von CM MAC und Seriennummer der Fritzbox 6670 Cable dauert es keine halbe Stunde, bis die Internetverbindung steht. Der Speedtest bei Vodafone ist top - volle Bandbreite und sogar ein wenig mehr als die 1.000 Mbit-Downstream laut Vertrag.

Foto: Christoph Hoffmann

Danach folgt die Einrichtung von Telefonie und WLAN sowie dem Smarthome-Umsteiger von einer anderen Kabel-Fritzbox können deren Einstellungen mithilfe einer Sicherungsdatei übernehmen. Das hat bei uns auf Basis der 6690 Cable mühelos funktioniert.

Einzig die Mesh-Geräte müssen neu initialisiert werden. Und das kann sportlich zugehen. Nach dem Drücken des Connect-Knopfes am Repeater oder einer anderen Fritzbox hat man zwei Minuten Zeit, um auch an der Fritzbox 6670 Cable mit einem Tastendruck auf "Connect" zu bestätigen. Da das nur nacheinander und nicht parallel geht, waren bei unserer Testumgebung acht (!) Durchläufe über drei Etagen notwendig.

Foto: Christoph Hoffmann

Eine Sache war unerklärbar und war dann auch nach einem Neustart mit 30 Sekunden Stromlosigkeit der Fritzbox 6670 Cable verschwunden: Der LAN-Port 1 (der mit 2,5 Gbit/s) stand zunächst auf Green-Mode mit 100 Mbit/s ohne Auswahlmöglichkeit.

Installiert ist Fritz-OS 7.62, selbstredend, dass auch die Fritzbox 6670 Cable Fritz-OS 8.0 bei Verfügbarkeit erhalten wird und eventuell auch schon vorab eine Labor-Firmware zur Verfügung stehen wird.

Für unser Empfinden ist die Fritz-OS-Oberfläche träge. Beim Öffnen von Unterseiten dauert es manchmal einige Sekunden, bis die Darstellung komplett ist. So etwas haben wir noch auf keiner anderen Fritzbox registriert.