Neue Burroughs-Modelle B 7755, 7765, 7775, 7785

Ganz oben eine Übergangslösung

06.08.1976

Mit Ankündigung der Großrechner-Modelle B 6807, B 6811 und B 6821 hat Burroughs den Generationenwechsel auf die neue Serie 800 nahezu abgeschlossen (CW-Nr. 31 vom 30. Juli 76: "15 Megabyte Hauptspeicher"). Lediglich am oberen Ende der Produktpalette gibt es bis dato kein 800er-Nachfolgesystem. Um Benutzern des Jumbo B 7700 den gewohnten Vorsprung zu verschaffen, hat sich Burroughs eine Übergangslösung einfallen lassen: Leistungsstärkere Modelle der B 7700-Serie sollen die Relation zu den kleineren 800er-Systemen wiederherstellen. Eine vergleichbare Strategie verfolgt bekanntlich IBM bei der Serie 370 - mit dem Unterschied, daß niemand sagen kann, wann die 380 (?) kommt, während mit einer B 7800 wohl schon 1977 zu rechnen ist.

ESCHBORN - Gleich um vier neue Mehrprozessor-Systeme hat Burroughs, seine Großrechner-Serie B 7700 erweitert: Die Modelle B 7755, 7765, 7775 und 7785 wurden - so der Hersteller - speziell zur Verwaltung großer Datenbanken und der Steuerung komplexer Datenübertragungsnetze konzipiert.

Gegenüber den Vorgängermodellen sollen die Vierlinge um bis zu 35 Prozent, schneller sein. Ermöglicht wird diese Leistungssteigerung durch eine neue Hauptspeichertechnologie, verbesserte E/A-Prozessoren und eine neue Konzeption der Datenübertragungs-Prozessoren. Jedes der neuen B-7700-Systeme kann bis zu einer Hauptspeicherkapazität von 6 Megabytes erweitert werden - die Minimalkapazität beträgt 786 KB. Alle Speichereinheiten sind mit 4 K-MOS-Chips ausgestattet und die zugehörigen Steuereinheiten in einer neuen, von Burroughs entwickelten Schaltkreistechnik (BCML = Burroughs Current Mode Logic) aufgebaut. Dadurch lasse sich - so der Pressetext - die Stromaufnahme gegenüber den Vorgängermodellen um 50 Prozent, der Platzbedarf gar um bis zu 60 Prozent senken.

Für eigen Datendurchsatz sorgen insbesondere zwei Neuerungen: Die mit breiteren Puffern (24 Bytes) ausgestatteten Kanäle der E/A-Prozessoren sowie die erweiterten lokalen Speicher (früher 96 KB - jetzt 393 KB) der Datenübertragungs-Steuereinheiten.

Die Kommunikations-Prozessoren halten den Betrieb im Netz auch dann aufrecht, wenn die Zentralprozessoren nicht verfügbar sind. Ein System B 7700 kann maximal acht DFÜ-Prozessoren enthalten mit denen insgesamt bis zu 2048 Datenstationen betrieben werden können. Indes: Die Anzahl der Zentralprozessoren plus Anzahl der E/A-Prozessoren darf nicht größer als acht sein. Alle neuen Systeme sind objectcodekompatibel zu Modellen der Serie B 6700.

Die ersten Auslieferungen sind für Anfang 1977 geplant.