Im Mai hatte Gartner seine Zahlen für den weltweiten Server-Markt im ersten Quartal veröffentlicht und dabei Hewlett-Packard mit rund vier Milliarden Dollar Umsatz erstmals vor der IBM (3,9 Milliarden Dollar) platziert. Nun machten die Auguren einen Rückzieher und bezifferten die Server-Einnahmen von HP neu mit 3,8 Milliarden Dollar, wie das "Wall Street Journal" in einem Blog-Eintrag berichtet. Die Erlöse der IBM blieben unverändert, wodurch der Konzern wieder Markführer nach Umsatz ist.
Ursache der Konfusion ist die komplizierte Formel, die Gartner bei der Ermittlung der Server-Umsätze zugrundelegt. So ein Server hat nämlich längst nicht mehr einfach nur einen Kaufpreis, sondern wird in Folge der Commoditysierung vom Hersteller mit stets wachsenden Paketen aus Software und flankierenden Dienstleistungen angeboten. Sowohl Gartner als auch die IDC verwenden komplexe Berechnungen, um bestimmte Teile von Software- und Service-Einnahmen eines Herstellers als Server-Umsatz zu werten (und andere herauszurechnen).
Das ist ein Grund dafür, dass die von IDC ermittelten Server-Erlöse für das Q1 sowohl für IBM als auch für HP um jeweils rund 300 Millionen Dollar unter denen der Gartner-Konkurrenz lagen. Auch IDC hatte HP übrigens vor IBM gesehen, das Ganze aber offiziell als "totes Rennen" tituliert.