Harald Lemke nimmt Stellung

27.10.2004

Harald Lemke: "Bei Inpol gab es die Möglichkeit,  eine Datendrehscheibe für die föderalen Systeme zu entwickeln."

LEMKE: Sicher. Doch was wäre die Alternative? Ich kann mir vieles wünschen, muss aber die politischen Gegebenheiten hinnehmen. Schließlich kann ich die IT nicht zur Grundlage eines Zentralstaatmodells machen, sondern sie muss die Geschäftsstrategie, also in unserem Fall das föderale Prinzip, unterstützten.

CW: Aktuell werden Sie von der politischen Opposition kritisiert, weil Ihr größtes Projekt, die R/3-Einführung, sechsmal soviel koste wie veranschlagt.

LEMKE: Hier werden Zahlen verglichen, die sich nicht vergleichen lassen. Einmal geht es um "die nächsten Jahre" und einmal konkret um einen Zeitraum von acht Jahren. Und dann das entscheidende Problem: Versuchen Sie mal, in einer kameralen Welt zu definieren, was überhaupt Kosten sind!

CW: Grundlage der Kritik ist auch ein Bericht des hessischen Rechnungshofs. Er hat unter anderem festgestellt, dass Sie einem Serviceanbieter rund 170.000 Euro zu viel gezahlt haben. Wie kann denn das passieren?