Der Begriff Human-Resource-(HR-) Outsourcing verspricht viel, hält in Deutschland aber wenig. Von allen Aufgaben einer Personalabteilung, also etwa Personalverwaltung und -planung, Auswahl und Einstellung neuer Mitarbeiter, die Schulungs- und Veranstaltungsplanung sowie Bearbeitung von An- und Rückfragen der Beschäftigten wird in der Regel nur die Gehaltsabrechnung an externe Dienstleister vergeben. "Die Auftraggeber wollen nur das auslagern, was überschaubar, kalkulierbar, kontrollierbar und nachvollziehbar ist", beobachtet Herbert Kunisch, Analyst bei Strategy Partners International im schweizerischen Scuol. "Die Gehaltsabrechnung ist mittlerweile ein industrialisierter Prozess. Er ist klar umrissen, und die Kosten lassen sich genau ermitteln."
Spannweite von zwei bis 20 Euro
Um so erstaunlicher ist es daher, dass sich die Preise der Dienstleister erheblich unterscheiden. Laut einer von Strategy Partners kürzlich veröffentlichten Studie mit dem Titel "So wird abgerechnet in Deutschland und der Schweiz" reicht die Spannweite von 2,02 Euro bis hin zu 20 Euro und mehr pro Abrechnung und Monat. Günstigster Anbieter ist die VRG-Gruppe in Oldenburg (VRG = Vereinigte Rechenzentren GmbH). Den teuersten Anbieter will Strategy Partners nicht nennen - den beteiligten Unternehmen wurde bei der Befragung Vertraulichkeit zugesichert.
Einzig von Marktführer Datev ist bekannt, dass er mit 6,08 Euro knapp unter dem Durchschnittspreis aller Teilnehmer liegt (6,90 Euro). Untersucht wurden insgesamt 130 Anbieter, die eigenen Angaben zufolge HR-Outsourcing-Dienste anbieten. Viele erwiesen sich bei genauem Hinschauen jedoch nur als Vermittler derartiger Dienste. Für die Bewertung wurden nur Unternehmen mit eigenem Rechenzentrum herangezogen. Die bekanntesten Anbieter sind ADP Employer Services, AC Services sowie die konzernnahen Dienstleister Siemens Business Services (SBS) und BASF IT Services.