Jobprofil

IT-Controller brauchen Mut und Durchsetzungskraft

24.06.2009
Von 
Peter Ilg ist freier Journalist in Aalen.
Sie müssen Kosten transparent machen, Fehler erkennen und im Notfall Projekte stoppen. IT-Controller sind gefragte Spezialisten, das Angebot an entsprechenden Jobs ist aber begrenzt.

Die Lufthansa AG gehört zu den Unternehmen, die ein eigenes IT-Controlling haben, und das aus gutem Grund. Eine reibungslos funktionierende IT ist Voraussetzung für einen termingerechten und sicheren Flugbetrieb, der an einem normalen Tag folgende Anforderungen zu verkraften hat: 2250 Starts und Landungen, gut 190.000 Passagiere, über 5200 Tonnen Fracht und 27.400 Anrufe im Service-Center. Die Investitionen in die IT sind entsprechend hoch. Dass das Geld auch richtig ausgegeben wird, dafür sorgen IT-Controller. Laut Oliver Köhler, Leiter IT-Strategie und Steuerung, hat die Lufthansa in allen großen Geschäftsfeldern mit eigenen IT-Bereichen IT-Controller im Einsatz, insgesamt etwa 30 Mitarbeiter.

IT-Controller müssen Kosten transparent machen. Foto: Bilderbox/Fotolia.com)
IT-Controller müssen Kosten transparent machen. Foto: Bilderbox/Fotolia.com)
Foto: CW/Fotolia.com

Die Lufthansa unterscheidet zwischen strategischem und operativem Controlling. "Während das strategische IT-Controlling die IT ganzheitlich beleuchtet, hat das operative Controlling das Tagesgeschäft im Blick", beschreibt Köhler die interne Organisation. Ein IT-Controller brauche Kenntnisse aus Informatik und Betriebswirtschaft: "Diese Kombination ermöglicht den zielgerichteten, wirtschaftlichen Einsatz von IT." Mit einem Studium der Wirtschaftsinformatik ist Köhler dafür bestens gerüstet.

Wirtschaftsinformatiker sind die Idealbesetzung

IT-Controller kümmern sich darum, die Leistungsfähigkeit der IT sicherzustellen, zu überwachen und zu steigern. Sie gestalten mit der IT-Abteilung und den Fachabteilungen die IT-Strategie, filtern die sinnvollsten Aktivitäten im Rahmen des vorhandenen Budgets heraus, fördern die Projekte und brechen sie im Notfall ab. "Dazu ist eine ordentliche Portion an Mut und Durchsetzungsvermögen notwendig. Ich bezeichne IT-Controller deshalb in meinen Vorlesungen gern als Effizienz- und Leistungs-Manager für die IT", sagt Andreas Gadatsch, Professor für Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg und IT-Controlling-Experte. Weil Wirtschaftsinformatiker im Studium kaufmännisch und technisch ausgebildet werden, sieht er sie als Idealbesetzung für den Job. Aber auch reine Betriebswirte oder Informatiker mit Kenntnissen der jeweils anderen Seite hätten gute Chancen.