Kürzere Projektlaufzeiten

IT-Freiberuflermarkt leicht getrübt

07.05.2013
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Um 15 Prozent sank der Geco-Freiberufler-Index im ersten Quartal 2013 gegenüber dem Vorjahreszeitraum und um zehn Prozent gegenüber dem Vorquartal.
Günter Hilger, Geco, bekräftigt: "Nach wie vor sind IT-Leute stark nachgefragt."
Günter Hilger, Geco, bekräftigt: "Nach wie vor sind IT-Leute stark nachgefragt."
Foto: Geco Group

Die Stimmung ist nicht schlecht", versucht Geco-Vorstand Günter Hilger erst gar keinen Pessimismus aufkommen zu lassen. Immer noch herrsche Zuversicht am Markt, und es gebe Anzeichen für stärkeren Aufwind ab dem dritten Quartal.

Auch wenn erste Wolken aufgezogen sind, haben IT-Freiberufler immer noch ziemlich gute Karten.
Auch wenn erste Wolken aufgezogen sind, haben IT-Freiberufler immer noch ziemlich gute Karten.
Foto: Tobias W./Fotolia.com

Die Beraterstundensätze, im letzten Quartal 2012 noch eindrucksvoll um 10,5 Prozent gestiegen, konnten das Jahreshoch im aktuellen Berichtsquartal 2013 nicht ganz halten. Mit einem Wert von 112 Punkten gaben sie gegenüber dem vierten Quartal 2012 um knapp drei Prozent nach. Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2012 (117) sanken sie um gut vier Prozent. "Die meisten freiberuflichen Berater können sich trotzdem freuen", meint Hilger. Das Niveau der Stundensätze, vor allem in den neuen Themen, sei weiterhin hoch. Von einem Trend zu sinkenden Beraterstundensätzen möchte der Hamburger nicht sprechen.

Die Technikerstundensätze sind ebenfalls stabil. Mit einem Wert von 106 Punkten sind sie gegenüber dem letzten Quartal (104) und dem Vorjahreszeitraum um je zwei Prozent gesunken.

Techniker sind begehrt

"Nach wie vor sind IT-Leute stark nachgefragt, und der Markt ist leer gefegt", klagt Hilger. Die Projektlaufzeiten sind dagegen mit einem Wert von 110 (Vorquartal 144) mit fast 31 Prozent deutlich eingebrochen. Verglichen mit dem ersten Quartal 2012 (120) ist der Wert allerdings kaum noch gefallen. So könnten beispielsweise die Unternehmen ihre Mitarbeiter besser auslasten.

Fast identisch zu den Laufzeiten verhält sich der Projektindex, also das Verhältnis von angebotenen und realisierten Projekten. Mit einem Wert von 80 zeigt er gegenüber dem Vorquartal (100) einen deutlichen Einbruch um 20 Prozent, gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal bleibt er dagegen unverändert. "Es ist schwieriger geworden, Angebote in Projekte umzuwandeln, das drückt dieser Einzelwert aus", kommentiert Hilger. Auch dieser Einzelwert könne ein Indiz für sinkende Projektlaufzeiten sein und sollte beobachtet werden.

Gegenüber dem direkten Vorquartal sanken die Projektanfragen nur moderat um vier Prozent. Vergleicht man jedoch den Wert mit dem Vergleichszeitraum 2012 (227), zeigt sich ein deutlicher Rückgang von etwa 50 Prozent. Für Hilger ist das "ein klarer Hinweis auf einen verhaltenen Projektmarkt".