Sattes Plus trotz Fachkräftemangel

IT-Personaldienstleister wachsen überdurchschnittlich

09.11.2022
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Die Personaldienstleister verdienen nach wie vor ganz gut, wie eine aktuelle Lünendonk-Studie zeigt. Sie sind eher frustriert über zuviel Regulatorik und fehlende Freiberufler.
Das Geschäft der IT-Personaldienstleister befindet sich weiter im Aufwind. Lediglich zu viele Regeln und zu wenige Fachkräfte bremsen.
Das Geschäft der IT-Personaldienstleister befindet sich weiter im Aufwind. Lediglich zu viele Regeln und zu wenige Fachkräfte bremsen.
Foto: eamesBot - shutterstock.com

Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten bleibt die Nachfrage nach flexiblem IT-Personal auf einem hohen Niveau. Die Umsätze der führenden 15 IT-Personaldienstleister steigen 2021 um 18,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Lünendonk-Liste bildet 15 führende Dienstleister ab, die überwiegend am externen Markt tätig sind und die mindestens 50 Prozent des Gesamtumsatzes in Deutschland mit Personaldienstleistungen zur Bereitstellung von IT Workforce erwirtschaften.

Wird dieses Kriterium nicht erfüllt, werden ausschließlich Segmentumsätze mit IT-Fachkräften berücksichtigt. Um der Heterogenität des Marktes in Bezug auf die genutzten Vertragsformen Rechnung zu tragen, wird der Umsatzanteil der einzelnen Leistungsschwerpunkte der IT Workforce Services dargestellt. "Das neue Ranking ermöglicht einen ganzheitlichen Blick auf Personaldienstleistungen im stark nachgefragten IT-Service", erläutert Lünendonk-Beraterin Lena Singer die geänderte Vorgehensweise.

Lünendonks IT-Personaldienstleister-Ranking: Die Top Ten

Die führenden zehn Unternehmen des Marktsegments erwirtschaften alle Umsätze von mehr als 100 Millionen Euro im Jahr 2021. 13 der 15 führenden Anbieter erzielen mehr als die Hälfte mit IT Workforce Services und sind deshalb mit ihrem Gesamtumsatz gelistet. Aufgrund des Gesamtumsatzkriteriums befindet sich mit deutlichem Abstand die Hays AG aus Mannheim mit einem Gesamtumsatz von 1.722,6 Millionen Euro im Jahr 2021 (+ 8,7 Prozent) an der Spitze. Auf Rang zwei folgt SThree mit einer Umsatzsteigerung von 23,6 Prozent auf 462,4 Millionen Euro. Gulp, ein Tochterunternehmen von Randstad, überschritt die 400-Millionen-Euro-Grenze und liegt mit 419,3 Millionen Euro (+ 5 Prozent) auf Rang drei.

Auf Rang vier befindet sich die Ferchau GmbH aus Gummersbach und damit eines der zwei Unternehmen, die nur mit dem IT-Segmentumsatz in das Ranking einbezogen wurden. Ferchau erwirtschaftete im Jahr 2021 230,0 Millionen Euro mit IT Workforce Services (+ 15 Prozent), der Gesamtumsatz des Unternehmens liegt indes bei 630 Millionen Euro. Darauf folgt die Adecco-Tochter Modis mit 213,5 Millionen Euro, was einem Plus von 5,2 Prozent entspricht. Modis wird ab 2022 aufgrund des Zusammenschlusses mit Akka als Akkodis berichten.

Der Contracting-Spezialist Solcom wächst um 47,8 Prozent und liegt mit 170,9 Millionen Euro auf Rang sechs. Solcom wurde Anfang 2022 von House of HR übernommen, einem belgischen Netzwerk, zu dem unter anderem die deutschen Zeitarbeitsunternehmen Timepartner und Zaquensis gehören. Das ebenfalls auf die Vermittlung von IT-Freelancern spezialisierte Unternehmen Etengo AG (131 Millionen Euro, + 12 Prozent) belegt Rang sieben.

Die Westhouse Holding aus Garching auf Rang acht wächst um 30,7 Prozent (119,6 Millionen Euro), gefolgt von der Allgeier Experts Holding. Der Konzern hat das Experts-Geschäft neu gegliedert und erzielte damit 2021 einen Umsatz von 102 Millionen Euro. Krongaard aus Hamburg komplettiert die Top Ten. Der Umsatz des Hamburger Unternehmens lag 2021 bei 100 Millionen Euro (+35,1 Prozent).

Die neue Lünendonk-Marktsegmentliste 2022 "Führende Anbieter von IT Workforce Services in Deutschland" steht ab sofort zum kostenlosen Download bereit.